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Kazuki Nakajima: «In Le Mans um den Sieg kämpfen»

Von Oliver Müller
Toyota-LMP1-Fahrer Kazuki Nakajima

Toyota-LMP1-Fahrer Kazuki Nakajima

SPEEDWEEK.com traf sich im Vorfeld der 24 Stunden von Le Mans mit Toyota-LMP1-Fahrer Kazuki Nakajima, um mit ihm über den grossen Langstrecken-Klassiker an der Sarthe zu sprechen. Das ist Teil 1 des Interviews.

Herr Nakajima, Sie und Ihr Team 'TOYOTA GAZOO Racing' kommen nach zuletzt guten Leistungen bei den beiden ersten Läufen der FIA WEC nun zum Saisonhighlight der Meisterschaft – den 24 Stunden von Le Mans. Was sind Ihre Erwartungen?

Kazuki Nakajima: «Ganz klar: Wir werden auf jeden Fall besser abschneiden als im vergangenen Jahr. Das haben die beiden Wochenenden in Silverstone und Spa-Francorchamps gezeigt. Alle sind zuversichtlich. Ich denke, wir können in Le Mans mit Audi und Porsche um den Sieg kämpfen.»

Im Jahre 2014 waren Sie der schnellste Mann der gesamten Le-Mans-Woche. Wie sieht es aus: Können Sie die Pole-Position dieses Jahr wiederholen?

«Das hoffe ich natürlich. Wobei ich aktuell noch gar nicht weiss, ob ich im Qualifying für den Run auf die Pole-Position vom Team ausgewählt werde oder einer meiner Teamkollegen. Falls ich es bin, gebe ich selbstverständlich einhundert Prozent und werde ordentlich puschen. Ich möchte nicht zu viel verraten: Aber in mir drin ist eine grosse Hoffnung, die besagt, dass unser 2016er Toyota TS050 HYBRID sehr gut auf den Kurs in Le Mans passen wird. Kurz gesagt: Wenn das Auto gut genug ist, werden wird dort einen guten Job abliefern. Warten wir es ab.»

In der Vergangenheit hiess es immer, dass ganz Motorsport-Japan verrückt nach den 24 Stunden von Le Mans sein soll. Doch wie ist es mit der Wahrnehmung des Rennklassikers in Japan tatsächlich bestimmt?

«Heutzutage ist es nicht mehr so wie vor zwanzig Jahren. Einfach deswegen, weil die TV-Übertragung des Rennens nicht mehr auf den Hauptsendern läuft, sondern auf kleineren Kanälen. Somit hat die Wahrnehmung etwas nachgelassen. Aber das kann sich im Handumdrehen ändern – und zwar sobald wir mit Toyota das Rennen gewinnen.
Da ist Rugby ein sehr gutes Beispiel. Wir hatten bei der Weltmeisterschaft einige gute Leistungen gegen die grossen Nationen geliefert und plötzlich wurde Rugby in Japan sehr beliebt. Und genau das ist auch eines unserer Ziele im Toyota-Team: Zuerst Le Mans gewinnen und durch den Sieg das Rennen und die FIA WEC in Japan noch grösser machen.»

Genau wie Sie, war auch ihr Vater Satoru Nakajima ein Formel-1-Pilot. Auch Ihr jüngerer Bruder Daisuke ist Rennfahrer. Wird einer der beiden Sie beim Rennen in Le Mans besuchen?

«In diesem Jahr leider nicht. Vor zwei Jahren war mein Bruder dabei gewesen. Das war toll für mich. Mein Vater war aber noch nicht in Le Mans – zumindest seitdem ich dort aktiv bin. Die Reise aus Japan ist sehr anstrengend und zeitraubend für ihn. Und ausserdem spricht er nicht wirklich gut Englisch bzw. Französisch. Zum FIA-WEC-Lauf in Fuji wird er jedoch kommen.»

Fahren Sie 2016 neben der FIA WEC auch wieder in anderen Rennserien?

«Ja, ich fahre wieder die 'Super Formula'. Das ist die bekannteste Formel-Rennserie in Japan. Dort trete ich dieses Jahr gegen grosse Namen wie André Lotterer, Kamui Kobayashi oder auch Stoffel Vandoorne an. Das Auto ist leicht, hat einen 2.0L-Turbomotor und ist somit verdammt schnell. Und vom Fahrerischen her ist es eine komplett andere Aufgabe als im Toyota TS050 HYBRID. Allein schon deswegen, weil das Formelauto kein Hybridsystem hat.

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