24h Le Mans: So funktioniert der heutige Vortest
Zum Vortest werden jedes Jahr die Landstrassen gesperrt
Immer weiter schreitet die Zeit voran, bis für Anhänger der Sportwagen-Szene des Motorsports das Highlight des Jahres steigt: Die 24 Stunden von Le Mans. Doch die Hatz zweimal rund um die Uhr an der französischen Sarthe besteht nicht nur aus dem Rennen an sich (18./19. Juni), sondern beginnt schon viel früher. Um genau zu sein: Nach der offiziellen Ausschreibung sogar schon am letzten Donnerstag.
Denn da begann in der französischen Stadt, (ca. 220 km westlich von Paris) die erste technische Abnahme für die Fahrzeuge. Diese dauerte insgesamt bis zum Samstag und fand hinter der letzten, der neu installierten Boxen satt.
Heute wird dann endlich auch erstmals Gas gegeben. Beim offiziellen Vortest haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit der einzigartigen Strecke vertraut zu machen. Der Kurs besteht ja bekanntlich zu ca. zwei Dritteln aus öffentlichen Landstrassen, die extra für Vortest, freies Training, Qualifikation, Rennen und Rahmenprogramm abgesperrt werden. Für die heutige Testfahrt haben mache Equipen auch zusätzliche Fahrer nominiert. Zu den unter dem Link erwähnten Piloten kamen jetzt kurzfristig noch weitere hinzu:
So ist der Deutsche Andreas Wirth bei SMP Racing mit dabei. Den BR01 der Russen fährt er sonst in der European Le Mans Series (ELMS). Jon Lancaster fährt den Test für Greaves Greaves Motorsport (Ligier JS P2) anstelle von Kuba Giermaziak. (für das Rennen könnte jedoch womöglich wieder zurück getaucht werden) Nicky Catsburg und Jean-Phillipe Belloc sind auf der Chevrolet Corvette C7-Z06 von Larbre Compétition für den Vortest gemeldet. Einer der Beiden wird beim Rennen Paolo Ruberti ersetzten, der sich unter der Woche beim Fahrer-Coaching verletzt hatte. Und der amerikanische Sportwagen-Enthusiast Gunnar Jeanette ist als zusätzlicher Fahrer im Proton-Porsche #89 genannt.
Insgesamt finden am heutigen Sonntag zwei freie Trainingssitzungen statt: Von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr und von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr.
In diesem Jahr besteht für die Teams sogar Teilnahme-Pflicht – das war in den Vorjahren teilweise anders geregelt. (Ausserdem ist der Vortest nicht mit der Vorqualifikation zu verwechseln, die letztmals 1999 ausgetragen wurde. Damals wurden die langsamsten Fahrzeuge für das Rennen noch aussortiert.)
Doch auch bestimmte Piloten haben beim Vortest gewisse Pflichten zu erfüllen. So müssen alle Fahrer, die noch nie am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilgenommen haben bzw. nicht mehr seit dem Jahr 2011 (genauso wie Piloten, die von der FIA in den Bronze-Status eingestuft wurden und 2015 nicht mit dabei waren), während des Vortests zehn Runden auf der 13,629 Kilometer langen Strecke abspulen. (Vorher muss sogar eine Testfahrt in einem akkreditierten Simulator nachgewiesen werden).
Eine Ausnahmereglung gilt für Fahrer mit Platin-Status. Diese haben die Möglichkeit, die zehn Pflichtrunden während der Le-Mans-Rennwoche nachzuholen, falls Sie am Vortest verhindert sind. Ein Beispiel dafür ist IndyCar-Meister Scott Dixon, der an diesem Wochenende noch in Detroit im Cockpit sitzt. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wird der Neuseeländer ja für Ford GT in der GTE-Pro-Klasse antreten.
Hier nochmals die Teilnehmerliste (jedoch sind noch nicht alle Piloten von ACO ergänzt)