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24h Le Mans: So lief der Vortest der GTE-Pro-Klasse

Von Oliver Müller
Bei Aston Martin stand während des Vortests zu den 24 Stunden von Le Mans ein Motorwechsel an

Bei Aston Martin stand während des Vortests zu den 24 Stunden von Le Mans ein Motorwechsel an

SPEEDWEEK.com blickt auf die GTE-Pro-Kategorie beim Vortest zu den 24 Stunden von Le Mans. Dort konnten Corvette und Porsche die schnellsten Rundenzeiten markieren. Doch zum Rennen hin ist noch viel Luft nach oben.

Der Vortest zu den 24 Stunden von Le Mans ist nun in den Geschichtsbüchern verewigt. Und für die Fahrzeuge aus der GTE-Pro-Klasse hatte er sogar historischen Wert. Denn nach der Einführung des neuen technischen Reglements vor der Saison, konnten die extravaganten Boliden nun erstmals auf dem 13,629 Kilometer langen 'Circuit de la Sarthe' Gas geben. Insgesamt besteht die Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans aus beachtlichen 14 Teilnehmern. Zu den sieben Wagen aus der Sportwagen-WM (FIA WEC) gesellen sich in Le Mans noch einige Starter aus der IMSA-Serie (die beiden Werks-Corvette, zwei zusätzliche Ford GT sowie der Risi-Ferrari) und natürlich die beiden Werks-Porsche 911 RSR dazu.

Beim Blick auf das Zeiten-Tableau lässt sich auch leicht feststellen, dass das neue technische Reglement, zu funktionieren beginnt. Denn im Vergleich zum Vorjahr wurde die Klassen-Bestzeit um knapp drei Sekunden überboten (3:55,122 Minuten zu 3:58,069 aus 2015). Damit lag man schon ungefähr auf dem Niveau der Qualifikation des Vorjahres (Pole-Position war 3:54,928 Min.). Bedenkt man weiterhin, dass die Teams während des Vortests (traditionell) noch nicht wirklich alle Karten auf den Tisch gelegt haben, kann für die kommende Rennwoche mit Rekord-Runden in der Klasse gerechnet werden.

Schnellster beim Vortest war die Corvette C7.R von Jan Magnussen, Antonio García und Ricky Taylor, wobei der Spanier García für die Rundenzeit verantwortlich war. Die zweite C7.R mit Oliver Gavin, Tommy Milner und Jordan Taylor konnte mit Platz vier (3:55,837 Min.) das gute Ergebnis für die US-Muscle-Cars komplettieren. Für die beiden Taylor-Brüder war das Wochenende mit mächtig Reisestress verbunden. Denn noch am Samstagabend hatten sie mit dem Daytona Prototypen ihres Vaters Wayne das IMSA-Rennen in Detroit gewonnen.

Zwischen den Corvette platzierten sich die beiden Werks-Porsche 911 RSR. Mit 3:55,402 Min. war Nick Tandy (LM-Gesamtsieger von 2015) der schnellste Mann. Dicht gefolgt von Frédéric Makowiecki im Schwester-Wagen (3:55,691). «Der Testtag war für uns sehr produktiv. Wir sind am Morgen planmässig in die Session gestartet, die Abläufe im Team haben gut funktioniert. Das war mir wichtig, weil diese Mannschaft in dieser WEC-Saison ja noch nicht im Einsatz war. Auch unsere 911 RSR waren sofort schnell. Im weiteren Verlauf des Tests ging es dann vor allem um die Reifen und die Verfeinerung des Setups im Hinblick auf die extrem hohen Anforderungen des Rennens. Insgesamt gesehen waren wir gut unterwegs», resümierte Porsche Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser.

Für Aston Martin lief der Tag eher gemischt. Mit den Plätzen zehn (3:56,191 Min.) und elf (3:56,523 Min.) platzierte man sich lediglich im Hinterfeld der Klasse. Ausserdem musste beim Vantage von Richie Stanaway, Fernando Rees und Jonathan Adam während der Session noch den Motor wechseln. Dafür waren die beiden britischen Werkswagen die einzigen Modelle der Klasse, die beim Top-Speed die Marke von 300 km/h geknackt hatten.

Auch Ferrari hatte am Morgen etwas Probleme mit dem 488 GTE, kam aber mit James Calado noch auf eine Zeit von 3:55,900 Min.

Grosse Blicke richteten sich natürlich auf das werksseitige Comeback von Ford. Die Amerikaner haben dafür ja bekanntlich vier der flachen GTs beim Langstrecken-Klassiker genannt. Insgesamt wirkte Ford noch etwas verhalten. Zwar konnte mit 3:56,039 Minuten die sechstbeste Zeit erzielt werden (Ryan Briscoe), doch es bleibt abzuwarten, wie sehr die Steigerung für die Rennwoche ausfallen wird.

Insgesamt wird dann ein sehr enger Fight zu erwarten sein. Denn schon beim Vortest waren alle 14 Fahrzeuge der Klasse innerhalb von lediglich 1,868 Sekunden – und das auf einer 13,629 Kilometer langen Strecke.

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