24h Le Mans: Episches Duell um den Gesamtsieg
In Führung: Der Toyota TS050 Hybird von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima
Was für ein spannendes 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Die 84. Auflage des grossen Langstrecken-Klassikers an der französischen Sarthe hält genau das, was man sich vorher versprochen hatte. Mit minimalem Abstand liegen drei Fahrzeuge an der Spitze des Feldes. Es führt der Toyota TS050 Hybrid von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima vor dem Schwester-Wagen von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi. Dahinter liegt der Porsche 919 Hybrid von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb. Alle drei Fahrzeuge fahren teilweise mit Sichtkontakt hintereinander her. Der Ausgang des 24-Stunden-Rennens ist somit weiterhin völlig offen.
Dass der Wagen von Davidson, Buemi und Nakajima an der Spitze fährt, ist vor allem einem grandiosen Auftritt des Briten Anthony Davidson zuzuschreiben, der sich mit kontinuierlich schnellen Rundenzeiten in der Nacht nach vorne kämpfte.
Der Grund für den Rückfall des zweiten Porsche ist inzwischen auch klar: Am 919 Hybrid von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley sorgte ein defekter Antrieb der Wasserpumpe für den langen Reparaturstopp in der Nacht. Der Wagen hat nun 38 Runden Rückstand – und fährt nur noch für WM-Punkte.
Audi befindet sich mit dem R18 von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis weiterhin in Schlagdistanz. Wie bereist öfters erwähnt, können die Ingolstädter nicht mit dem puren Speed von Porsche und Toyota mithalten. Dennoch liegen sie in Lauerstellung, wenn vorne noch der Defekt-Teufel zuschlagen sollte. Eines ist in Le Mans seit Jahren Gesetz: Audi darf man bei diesem so besonderen Langstrecken-Rennen NIE abschreiben.
Zwischenstand
#6 Toyota
#6 Toyota
#2 Porsche
#8 Audi
#7 Audi
In der GTE-Pro-Klasse sind es weiter die Turbo-Autos von Ferrari und Ford, die die Pace setzen. Doch nach den Problemen bei den beiden AF-Corse-488 GTE ist es das texanische Risi Competizione Team (Giancarlo Fisichella, Toni Vilander, Matteo Malucelli), das für die Italiener den Sieg holen muss. Mit knappem Vorsprung liegt der Wagen vor den beiden Ford GT von Joey Hand, Dirk Müller und Sébastien Bourdais sowie Ryan Briscoe, Richard Westbrook und Scott Dixon. Auffällig: Bei allen drei Fahrzeugen handelt es sich nicht um FIA-WEC-Teams sondern um Starter aus der amerikanischen IMSA-Serie.
Grandios auch der Auftritt des Aston Martin Vantage von Nicki Thiim, Marco Sørensen und Darren Turner. Mit unterlegenem Material (und auch von der Einstufung nicht gerade begünstigt) fährt man nun auf Klassen-Rang vier.
Zwischenstand in der Klassen
#82 Ferrari
#68 Ford
#69 Ford
#95 Aston Martin
#66 Ford