24h Ring: Pole-Position für den SCG von Glickenhaus
Große Überraschung im Top-30 Qualifying zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring: Bei strahlendem Sonnenschein und somit besten äußeren Bedingungen hat Jeff Westphal im SCG003C der Scuderia Glickenhaus (Traum Motorsport) die schnellste Runde in den (über 40 Grad Celsius) heißen Eifel-Asphalt gebrannt. In seiner zweiten schnellen Runde brauchte Westphal lediglich 8:15,427 Minuten für den 25,378 Kilometer lange Kurs, der eine Kombination und GP-Strecke und Nordschleife ist. «Die Runde war hart am Limit, ich hatte viel Übersteuern. Das war heute einfach nach dem Motto Alles oder Nichts», war Westphal sichtlich stolz. Damit sicherte er sich auch die sogenannte 'Glickenhaus-Trophy', die seit letztem Jahr für den Gewinner der Qualifikation verliehen wird - passenderweise von James Glickenhaus, dem Finanzier hinter dem Projekt.
Mit seiner Runde hat Westphal den nach dem ersten Durchlauf der zwei gezeiteten Runden noch führenden Connor De Phillippi im Audi R8 LMS vom Audi Sport Team Land auf Position zwei verwiesen. Der Amerikaner lag nur den Wimpernschlag von 0,675 Sekunden zurück. «In meiner ersten Runde habe ich die Reifen sehr stark beansprucht, was ja auch in meiner Bestzeit resultiert hat. Eventuell hätte ich eine andere Strategie wählen können und mir die Reifen für die zweite Runde aufheben sollen», so de Phillippi.
Auch Rang drei ging nach Ingolstadt: Im R8 LMS vom Audi Sport Team WRT hatte der Niederländer Robin Frijns einen Rückstand von 0,747 Sekunden. «Mit meiner ersten Runde war ich sehr zufrieden, in der zweiten konnte ich mich anfangs noch verbessern, dann fühlte sich das Auto aber auf einmal seltsam an. Ich wollte keinen Unfall riskieren und habe die Runde einfach locker zu Ende gefahren», erklärte er.
Nach den beiden Qualifikations-Sitzungen hatte der Ferrari 488 GT3 noch die Bestzeit inne. Und auch im Top-30-Qualifying konnte der italienische Turbo-Renner wieder glänzen. Mit einem Rückstand von 0,938 Sekunden kam Jochen Krumbach auf Gesamtrang vier. Dahinter folgten mit dem Wagen von Nico Müller (+1,510) und Mike Rockenfeller (+1,801) zwei weitere Audi.
Vier Audi und zwei der beim 24h-Rennen oft als 'Exoten' bezeichneten Wagen teilen sich also die ersten drei Startreihen. Da stellt sich natürlich die Frage, was der Rest der etablierten Konkurrenz veranstaltet hat? Doch die Antwort ist relativ einfach. Denn im Reglement ist ein Passus verankert, dass selbst noch während des Rennens BoP-Maßnahmen durchgeführt werden können. Folglich haben viele Teilnehmer auch in der Top-30-Quali noch nicht ihr volles Potential auf den Tisch gelegt.
Mit einer Zeit von 8:17,398 Minuten kam Maro Engel im Mercedes-AMG GT3 von Team Black Falcon auf Position sieben. «Ich hatte zwei gute Runden. Andere waren heute aber schneller. Wir haben ein starkes Team und daher bin ich zuversichtlich für das Rennen», meinte der DTM-Pilot nach getaner Arbeit. Im Vorjahr sicherte sich Engel noch die Pole-Position.
Den schnellsten Porsche 911 GT3 R pilotierte Werksfahrer Sven Müller mit 8:18,110 auf Platz acht. Der Audi von Christopher Mies (8:18,149 Min.) und der BMW M6 GT3 von Augusto Farfus (8:18,335 Min.) komplettierten die Top 10.
Hier das Ergebnis der Top-30-Qualifikation