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24h Nürburgring: Phoenix-Audi gewinnt überraschend

Von Oliver Müller
Durch eine Zeitstrafe für den dominierenden Manthey-Porsche ändert sich in der Schlussphase der 24 Stunden am Nürburgring das Bild an der Spitze nochmals komplett. Das bringt dem Audi R8 LMS vom Team Phoenix den Sieg.

Das Audi Sport Team Phoenix gewinnt mit den Piloten Pierre Kaffer, Frank Stippler, Frederic Vervisch und Dries Vanthoor überraschend die diesjährige 47. Ausgabe der 24 Stunden am Nürburgring. In einer dramatischen Wendung wurde der lange Zeit so klar dominierende Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing noch vom Thron gestoßen und auf den zweiten Platz verdrängt. «Das ist unglaublich. Wir hätten diesen Triumph im Vorfeld absolut nicht erwartet», kämpfte Kaffer nach dem so prestigeträchtigen Erfolg mit den Worten. «In meinem Alter nochmals das 24-Stunden-Rennen zu gewinnen, macht mich überglücklich. Danke an alle», ergänzte ein ebenfalls bewegter Stippler.

Der angesprochene Porsche #911 (Earl Bamber, Michael Christensen, Kévin Estre und Laurens Vanthoor) hatte seit Samstagabend dem Rennen am Nürburgring ganz klar den Stempel aufgedrückt. Zur Mittagszeit wurde gegen das Fahrzeug dann jedoch eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten verhängt, da Vanthoor am Sonntagmorgen in einer 120-km/h-Zone mit satten 172 km/h geblitzt wurde. Das warf den Dominator entscheidend zurück und machte den Weg für den letztendlich siegreichen Audi frei.

Rang drei ging an den Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team Black Falcon #3 (Maxi Buhk, Hubert Haupt, Thomas Jäger und Luca Stolz) vor dem Audi R8 LMS vom Audi Sport Team Car Collection #14 (Markus Winkelhock, Christopher Haase, Marcel Fässler und René Rast). Der Kunden-Porsche von Manthey-Racing #12 (Otto Klohs, Lars Kern, Dennis Olsen und Matteo Cairoli) komplettierte die Top Fünf am Nürburgring.

Die letzten Rennstunden der diesjährigen Ausgabe am Nürburgring hatten es tatsächlich noch einmal in sich. Kurz bevor die Strafe an den final zweitplatzierten Porsche ausgesprochen wurde, erwischte es einen Markenkollegen. Der 911 GT3 R vom Frikadelli Racing Team #31 (Romain Dumas, Matt Campbell, Sven Müller und Mathieu Jaminet) lag über weite Strecken des Eifel-Klassikers auf Platz zwei im Gesamtklassement. Dann ereilte den Wagen jedoch ein Plattfuß. Zwar wurde der Pneu in der Box noch gewechselt, doch ein Folgeschaden ließ den Boliden an der Quiddelbacher Brücke ausrollen. «Ich war in meinem Leben im Motorsport noch nie so enttäuscht wie heute. Wir hatten heute echt eine Chance auf den Sieg und dann stoppt uns ein Defekt, der die Folge eines Reifenschadens war. Einfach unfassbar», konnte Werksfahrer Sven Müller das Drama kaum fassen.

Auch Audi hatte bis zur Mittagszeit noch ein weiteres Fahrzeug in der Verlosung um den Gesamtsieg mit dabei. Der R8 LMS vom Audi Sport Team Land #29 (Christopher Mies, René Rast, Kelvin van der Linde und Christopher Haase) fiel jedoch ebenfalls durch die Folgen eines Reifenschadens spektakulär aus. Kurz zuvor hatte sich auch der Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team Black Falcon #6 (Patrick Assenheimer, Nico Bastian, Yelmer Buurman und Gabriele Piana) vorzeitig verabschiedet, als Bastian bei 'Eschbach' abflog. Die beiden letztgenannten GT3-Renner hatten circa anderthalb Stunden zuvor ein Tête-à-Tête auf der 'Döttinger Höhe', welches bereits mit einem Reifenschaden am Mercedes-AMG endete.

Mitfavorit BMW erlebte ein Rennen zum Vergessen. Fünf der sechs M6 GT3 mussten durch diverse Zwischenfälle vorzeitig aufgeben. Für den übriggebliebenen Wagen von Falken Motorsport #33 (Peter Dumbreck, Stef Dusseldorp, Alexandre Imperatori und Jens Klingmann) reichte es am Ende zu Gesamtrang sieben. Hier das vorläufige Endergebnis der 47. Ausgabe der 24 Stunden vom Nürburgring (Link folgt)

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