Bentley: Konzentriert statt Giesskanne, Project NBR24
Der Laden bei Bentley brummt: In den ersten neun Monaten 2014 entschieden sich 19% mehr Kunden für ein Produkt aus der Bentley-Produktlinie als im Vorjahr, das entspricht insgesamt 7786 Kunden, die sich für die wohl luxuriöseste Form eines Volkswagen entschieden haben. Nicht unbedingt viel zu den Stückzahlen hat die Rennversion des Continental beigetragen. Bentley verfolgt mit dem Continental GT3 aber nicht vorrang die weit gesteckten Absatzziele der Mitbewerber in der GT3-Klasse. Angesichts des rund 450.000 Euro teuren Dickschiffes, der nicht nur von seinen Abmessungen, sondern auch preislich die Krone der GT3-Pyramide stellt, ist das auch eher nicht zu erwarten. Kundenfahrzeuge hat Bentley bisher kaum abgesetzt und der erste Kunde bietet seinen GT3 auch bereits wieder zum Verkauf an.
Bentley geht einen anderen Weg als die Mitbewerber, die Rennversion bleibt ebenso exklusiv wie die Serienautos. Das Motorsportprogramm ist konzentriert: Werkseinsätze mit M-Sport in der Blancpain Endurance Series, in Nordamerika startet Dyson Racing werksunterstützt seit der Saisonmitte in der Pirelli World Challenge. Mit Guy Smith, 2003 Gesamtsieger mit Bentley in Le Mans, gelang beim Finale im Miller Motorsport Park in Utah der erste US-Sieg.
An diesem Wochenende macht Bentley den nächsten Schritt: M-Sport startet auf der Nürburgring-Nordschleife das «Project NBR24». Guy Smith, Steven Kane und Andy Meyrick absolvieren mit dem Continental GT3 einen von zwei geplanten Testeinsätzen bei der VLN in Vorbereitung auf den 2015 geplanten Werkseinsatz beim 24-Stunden-Rennen mit zwei Continental GT3. Zeitgleich startet das Team Absolute Racing von Ingo Matter mit Jean-Karl Vernay und Gilles Vannelet erstmals in Shanghai bei einem Lauf der GT Asia, zudem steht das GT-Asia-Finale in den Strassen von Macao im November auf dem Programm für Bentley.
«Wir hatten 2014 eine gute Debütsaison», sagt Bentley-Entwicklungsvorstand Rolf Frech. «Bentley gehört in den Motorsport und als wir das Programm vor zwei Jahren gestartet haben, wussten wir, dass der Continental GT das Zeug zum Rennfahrzeug hat. Die Erwartungen haben sich in Europa und den USA erfüllt und im kommenden Jahr wird der Continental GT3 durch neue Kundenteams im Mittleren Osten und Asien auf vier Kontinenten fahren. Bereits in diesem Jahr treten Kunden noch in China und Neuseeland an.»
Bentley hat den nächsten Streich bereits im Ärmel: Für die 12 Stunden von Bathurst im Februar hat Bentley bereits einen Werkseinsatz mit zwei Fahrzeugen angekündigt, dazu startet ein Kundenteam am Mount Panorama.
Das gesamte Motorsportprogramm für 2015 will Bentley im Januar verkünden. Neben einigen VLN-Rennen als 24h-Test und dem 24-Rennen könnten Fans in Deutschland das GT3-Dickschiff öfter zu Gesicht zu bekommen. Bentley wird auch grosses Interesse an Starts im ADAC GT Masters nachgesagt.