Dani Pedrosa: «Jorge Lorenzo war zu arglos»
Pedrosa verteidigt Márquez' (93) hartes Manöver
Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa dominierte im ersten Europa-Rennen 2013 in Jerez und siegte, doch die spannende Show spielte sich dahinter ab. Als der Spanier den Zielstrich passierte, setzte hinter ihm Rookie Marc Márquez zu einem riskanten Überholmanöver gegen Weltmeister Jorge Lorenzo an. Lorenzo hatte nach Marquez‘ Fehler in Kurve 6 nicht mehr mit einem Angriff in der letzten Kurve gerechnet. Doch der Repsol-Honda-Pilot lag in Schlagdistanz und bremste sich in der letzten Kurve neben Lorenzo. Die beiden Spanier kollidierten und Márquez konnte vor Lorenzo als Zweiter die Ziellinie überqueren. Nun führt der MotoGP-Rookie mit drei Punkten Vorsprung die WM-Tabelle an.
Dani Pedrosa verteidigte seinen Teamkollegen am Montag gegenüber «MCN»: «Ich denke, dass Marc etwas zu spät dran war und Jorge war zu arglos, weil er ihm die Tür offen ließ. Natürlich kann ich verstehen, warum Jorge verärgert ist, denn er hat eine Position verloren und hätte stürzen können. Aber man darf die Tür gegen jemanden wie Valentino, Jorge oder Marc nicht offen lassen, denn sie werden diese Chance nutzen. Niemand hat Márquez verurteilt, weil er am Sonntag das Limit überschritten hat. Die meisten Piloten sagten, dass er hart und aggressiv überholt hat, aber Lorenzo hat seinen zweiten Platz in der letzten Kurve nicht ausreichend verteidigt. Auch Lorenzo hat zugegeben, dass er dafür bestraft wurde, dass er dachte, Márquez sei zu weit weg, um nach seinem Fehler in Kurve 6 zu überholen»
Auch der neunfache Weltmeister Valentino Rossi sah die Schuld nicht allein bei Márquez und erklärte nüchtern: «Es war ein hartes Manöver, denn er hat Jorge berührt, aber es war in der letzten Kurve der letzten Runde und da versuchen die Fahrer hinter dir immer etwas. Jorge hat die Türe offen gelassen und Marc stach innen hinein, das kann passieren.»
Nicky Hayden, der MotoGP-Weltmeister von 2006, stimmte Rossi zu: «Es war ein sehr aggressiver Angriff und er hat Jorge ziemlich hart gerammt, aber es war etwas Platz und zudem war es die letzte Kurve der letzten Runde. Ich kann verstehen, dass Lorenzo wütend ist, aber ich kann auch verstehen, warum Márquez es versucht hat. Es standen nämlich Punkte auf dem Spiel. Es war ein hartes Manöver, aber er hat keine Grenze überschritten.»