Chaz Davies will die Kraft des BMW-Motors nützen
Chaz Davies im BMW-Windkanal
Nach dem Rennwochenende in Assen ist Chaz Davies direkt nach München geflogen. Dort verbrachte der BMW-Werksfahrer den Montagmittag im Windkanal der BMW Group. Als nächste Runde der Superbike-WM steht das Hochgeschwindigkeitsrennen in Monza auf dem Programm. Zur Vorbereitung arbeitete der Waliser daran, seine Sitzposition auf der BMW S1000RR aerodynamisch zu optimieren, so wie dies sein Teamkollege Marco Melandri im vergangenen Jahr in seiner ersten Saison auf der RR getan hat. Bei simulierten Geschwindigkeiten von bis zu 240 km/h testete der 1,83 Meter große Davies verschiedene Sitzpositionen und Körperhaltungen, um herauszufinden, bei welcher Position der Luftwiderstand am geringsten ist.
«Die Sitzposition spielt bei der aerodynamischen Effizienz des Gesamtpakets aus Fahrer und Motorrad eine wesentliche Rolle», sagt Stephan Fischer, Technischer Direktor BMW Motorrad Motorsport. «Die Positionen von Kopf und Oberkörper, von Ellbogen, Knien und Füßen können einen enormen Einfluss auf den Luftwiderstand haben – und in der Folge auf die Rundenzeiten. Das gilt besonders für eine Rennstrecke wie Monza mit ihren langen und ultraschnellen Geraden. Natürlich gibt es nicht die eine Position, die für alle Fahrer optimal ist. Denn alles hängt von vielen individuellen Faktoren ab, angefangen bei Körpergröße und Statur. Dank der intensiven Arbeit im Windkanal konnte Chaz herausfinden, welche Sitzposition für ihn persönlich am besten ist.»
Früher an das Motorrad anschmiegen
«Es war ein sehr interessanter Nachmittag», bestätigte der Doppelsieger von Aragón. «Wenn man auf der Strecke testet, probiert man neue Komponenten und verschiedene Einstellungen aus, aber man arbeitet nicht an seiner Körperhaltung. Deshalb war es Klasse, bei gleichbleibenden Bedingungen mit meiner Sitzposition zu experimentieren, mich auf dem Bike zu bewegen, Ellbogen und Schultern in verschiedenen Positionen zu halten und dann anhand der Daten zu sehen, welchen Unterschied das ausmacht. Es hat mir gezeigt, dass ich versuchen muss, mich am Kurvenausgang noch früher an das Motorrad anzuschmiegen, um den Luftwiderstand weiter zu verringern und auf den Geraden schneller zu sein. Es war interessant zu sehen, was das ausmachen wird, wenn ich mich diesbezüglich für das nächste Rennen verbessern kann. Vor allem auf einer Strecke wie Monza ist die aerodynamische Effizienz sehr wichtig. Denn wir fahren in jeder Runde länger mit Vollgas als auf jeder anderen Strecke im Kalender. Die richtige Sitzposition hilft mir, die Kraft des BMW Motors auf den Geraden voll auszunutzen.»