Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Motopark: Talentschmiede für künftige Formel-1-Stars

Von Otto Zuber
Auf den Spuren von Valtteri Bottas, Max Verstappen und Co: Die Formel-4-Piloten der Talentschmiede Motopark haben die Möglichkeit, innerhalb des Teams von Timo Rumpfkeil weiter zu wachsen.

Als im Januar das wohl begehrteste Cockpit der Formel 1 vergeben wurde, hatte nicht nur der neue Mercedes-Pilot Valtteri Bottas allen Grund zur Freude. Auch in Oschersleben, genauer gesagt beim dort ansässigen ADAC Formel 4-Rennstall Motopark, war man mächtig stolz auf den Nachfolger des deutschen Formel-1-Weltmeisters Nico Rosberg. Denn Bottas fuhr einst selbst höchst erfolgreich für das Team von Timo Rumpfkeil und ging dann den weiten Weg bis in die Formel 1, von dem so viele Motorsport-Talente träumen.

Seit der Gründung 1998 setzt Motopark auf Nachwuchsförderung. Durch konsequente Betreuung soll den jungen Piloten der Weg in den professionellen Motorsport ermöglicht werden. Mit drei bis vier talentierten Nachfuchsfahrern – einer von ihnen wird erneut der 19-jährige Südafrikaner Jonathan Aberdein sein – plant Rumpfkeil die neue Saison der ADAC Formel 4. Und sie alle hoffen darauf, die nächsten Schritte im Motorsport zu machen und vielleicht irgendwann in Bottas' Fußstapfen zu treten.

«Die Formel 1 ist natürlich das Fernziel. Bisher haben es sechs unserer Piloten bis in die Formel 1 geschafft, viele weitere in die DTM oder WEC», sagt Rumpfkeil acht Wochen vor dem F4-Saisonauftakt, der vom 28. bis 30. April in der Motorsport Arena Oschersleben über die Bühne geht. Neben Bottas fuhren auch Max Verstappen oder Kevin Magnussen für Motopark.

Der ehemalige Rennfahrer Rumpfkeil weiss, dass Erfolge im Motorsport mit harter Arbeit und viel Fleiss verknüpft sind. Hier ist Motopark als Unterstützer und Förderer gefordert. «Für uns steht die Ausbildung junger Talente im Vordergrund. Wir sind verpflichtet, unseren Rookies ein gutes Programm zu bieten und für entsprechende Bedingungen zu sorgen. Das funktioniert seit Jahr und Tag gut», sagt der 41-Jährige:

«Wir sehen uns als Anlaufstelle für die jungen Piloten, die auf dem Weg in ihre Profikarriere eine entsprechende Ausbildung geniessen wollen.» Das Fernziel, so Rumpfkeil, sei später auch den Lebensunterhalt im Rennsport verdienen zu können.

Im Konzept des Rennstalls hat die Formel 4 als Einstiegsmöglichkeit ihren festen Platz. Hier sollen sich die Fahrer entwickeln, um dann idealerweise ins hausinterne Formel-3-Team aufzusteigen. «Die Formel 4 ist die ideale Ausbildung für junge Piloten, die aus dem Kartsport kommen. Was der ADAC da anbietet, ist schon ein sehr gutes Paket. Dort können sie sich weiterentwickeln und dann eventuell in die Formel 3 aufsteigen», erklärt Rumpfkeil.

«Unser Formel-4-Team funktioniert gut, wir waren sehr erfolgreich in der Vergangenheit. Und wir können den direkten Sprung in die Formel 3 hier im Haus begleiten. Es ist sehr wichtig, dass der nächste Schritt abgesichert ist und man hier im Team weiter wachsen kann», betont der Teamchef.

Paradebeispiel Joel Eriksson

Dass Rumpfkeils Konzept funktioniert, hatte zuletzt der Schwede Joel Eriksson (18) unter Beweis gestellt. Der Formel 4-Gesamtzweite des Jahres 2015 beendete seine erste Formel 3-Saison im Motopark-Cockpit als bester Rookie und Fünfter der Gesamtwertung.

«Er bleibt auch für eine weitere Saison bei unserem Team und ist sicher ein Titelkandidat in der Formel 3. Es ist natürlich die ideale Konstellation, wenn man die Schritte gemeinsam weitergehen kann», so Rumpfkeil. «Es ist ein beiderseitiger Wunsch, wenn unsere Nachwuchsfahrer einen nahtlosen Übergang haben und mit denselben Leuten weiterarbeiten können.»

Der Firmensitz von Motopark liegt direkt an der Rennstrecke in Oschersleben und bietet somit ideale Trainingsmöglichkeiten. Das Heimspiel gleich zum Saisonauftakt ist daher natürlich ein besonderes Rennwochenende. Wer allerdings Ende April neben Aberdein im Motopark-Cockpit sitzt, verrät Rumpfkeil noch nicht. Nur so viel: «Wir sind froh, dass wir fahrertechnisch gut aufgestellt sind. Wir haben unsere Hausaufgaben über den Winter gemacht.»

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