Red Bull Ring: Picariello gewinnt auch Lauf 2
Teaminternes Duell: Alessio Picariello und Maximilian Günther im Spitzenkampf
Die Serie hält auch in Österreich an: Alessio Picariello hat auch das zweite von drei Rennen der Formel ADAC auf dem Red Bull Ring gewonnen. Der Meisterschaftsführende freute sich nach dem 14. Rennen der Saison: «Neun Siege und stets das zweite Rennen des Wochenendes gewonnen - das ist ein sehr gutes Gefühl. Ich wusste bereits seit gestern, dass es heute nicht einfach werden würde. Das bewahrheitete sich, denn mein Teamkollege Maximilian verteidigte die Führung zu Beginn des Rennens sehr gut. Erst durch seinen Fehler konnte ich die Spitze übernehmen. Es gelang mir aber nicht, mich von ihm abzusetzen. Dabei spielte der Windschatten sicher eine Rolle.»
Den Grundstein für seinen zweiten Sieg an diesem Wochenende legte Picariello in der fünften Runde. Pole-Setter Maximilian Günther hielt den von Position 2 gestarteten Belgier bis zu diesem Zeitpunkt hinter sich, doch nach einem Verbremser in der Castrol-Edge-Kurve gelang Picariello das entscheidende Überholmanöver. Der 19-Jährige überquerte die Ziellinie mit 0,3 Sekunden Vorsprung vor dem Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport. Günther bleibt nach seinem siebten Podiumsplatz der erfolgreichste der zwölf Serienneulinge. Entsprechend positiv fiel sein Fazit aus: «Ich bin mit meinem Rennen sehr zufrieden. Mein Tempo war sehr gut und ich konnte die Angriffe von Alessio zunächst abwehren. Leider blockierte wenig später in der ersten Kurve mein Rad und ich erwischte sie dadurch nicht optimal. Diesen Fehler hat mein Teamkollege sofort ausgenutzt und mich überholt. Ich konnte ohne Probleme seine Zeiten fahren, war teilweise sogar schneller als er und gab den Sieg bis zur Ziellinie nicht auf. Leider hat es nicht ganz gereicht.»
Der drittplatzierte Jason Kremer hatte bei seiner zweiten Fahrt auf das Podest in der Steiermark am Ende 4,5 Sekunden Rückstand auf das schnelle Duo. Danach gestand er: «Ich freue mich über meinen erneuten Podestplatz, ein bisschen mehr wäre aber drin gewesen. In Runde 1 lag ich sogar in Führung, fiel danach aber etwas zurück. Wäre das Rennen noch zehn Runden länger gegangen, hätte ich vielleicht sogar wieder zur Spitze aufschliessen können. Der Zwischenfall mit Nicolas Beer war etwas brenzlig. Ich war auf der Geraden schneller und wollte mich neben ihn setzen. Ich musste auf die Wiese ausweichen und hatte bei der Rückkehr auf die Strecke Angst vor einer Berührung. Ich nehme ihm sein Manöver aber nicht übel, schliesslich konnte ich die Position gewinnen.»
Lotus-Trio macht es spannend bis zum Schluss
Hinter den Top-Drei entwickelte sich ein spannendes Rennen. Die beiden Lotus-Teamkollegen Mikkel Jensen und Indy Dontje lieferten sich über die komplette Renndistanz packende Duelle und lange hatte der Niederländer die Nase vorn. In der letzten Runde setzte sich Jensen mit einem sauberen Manöver gegen Dontje durch und wurde dafür mit Platz 4 belohnt.
Red-Bull-Juniorin Beitske Visser machte es ebenfalls spannend und überholte im letzten Umlauf Kim Luis Schramm (. Die erfolgreichste Pilotin in der Geschichte der Formel ADAC komplettierte so das Lotus-Trio auf den Positionen vier bis sechs. Hinter dem siebtplatzierten Schramm gelang es Fabian Schiller trotz eines zur Rennmitte beschädigten Heckflügels den achten Platz nach Hause zu fahren.
Kurioses Rennen für Neuhauser-Duo
Dahinter erlebte der Lokalmatador Stefan Riener eine wahre Achterbahnfahrt auf der 4,326 km langen Strecke. Bis zur sechsten Runde fuhr der Neuhauser-Pilot auf Rang 7, fiel nach einem Ausrutscher ins Kiesbett aber auf den 17. Platz zurück. Innerhalb von zehn Runden verbesserte sich der Österreicher um acht Positionen und fuhr zum zweiten Mal an diesem Wochenende in die Punkteränge.
Für Teamkollege Nicolas Beer lief es ähnlich spektakulär. Der Däne lieferte sich mit Kremer ein Duell um Platz 3 und wurde in der elften Runde vom Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport in der Remus-Kurve überholt. Beer ging bei dieser Aktion übereifrig zur Sache und wurde von der Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Nach der Fahrt durch die Boxengasse fiel er ins hintere Feld zurück, kämpfte sich bis zum Rennende aber wieder bis auf Platz 10 nach vorne. Der 17-Jährige hat nun 139 Punkte auf dem Konto und teilt sich den dritten Platz in der Gesamtwertung mit Kremer. Picariello bleibt mit 252 Zählern an der Spitze vor seinem Teamkollegen Günther, der 154 Punkte auf dem Konto hat.
Beim abschliessenden Rennen am Sonntag um 14:45 Uhr (hier im Live-Stream) startet Schiller von der Pole-Position. Er teilt sich die erste Startreihe mit Schramm. Die beiden Lotus-Piloten Visser und Dontje nehmen den 15. Saisonlauf von den Positionen 3 und 4 auf.