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ADAC GT Masters: So gehen die Piloten zum Nürburgring

Von Felix Schmucker
Jules Gounon fährt im ADAC GT Masters die Corvette C7 GT3-R

Jules Gounon fährt im ADAC GT Masters die Corvette C7 GT3-R

Corvette-Fahrer Jules Gounon kommt nicht nur als Tabellenführer in die Eifel, sondern auch als frisch gebackener Sieger des 24-Stunden-Rennens in Spa-Francorchamps. Auch DTM-Pilot Lucas Auer tritt wieder an.

Nach vier von sieben Saisonläufen des ADAC GT Masters hat sich Corvette-Pilot Jules Gounon (Callaway Competition) an der Tabellenspitze leicht abgesetzt. Am kommenden Wochenende (4. bis 6. August) nimmt der Titelkampf auf dem Nürburgring weiter Fahrt auf: Gounons Rivalen wollen in der Eifel den Vorsprung des Franzosen verkleinern. DTM-Star Lucas Auer (BWT Mücke Motorsport) startet am Wochenende zum zweiten Mal in der 'Liga der Supersportwagen'. Das ADAC GT Masters feiert am Wochenende auf dem Nürburgring ein kleines Jubiläum: Die Serie trägt in der Eifel ihre insgesamt 80. Veranstaltung seit der Debütsaison 2007 aus. Einen Favoriten für das Rennwochenende zu bestimmen ist schwierig. In den bisherigen acht Saisonrennen holten bisher sieben verschiedene Fahrzeuge einen Sieg.

Der einzige Pilot, der zweimal erfolgreich war, ist Tabellenführer Jules Gounon. Der Franzose schwimmt gerade auf einer Erfolgswelle: Am vergangenen Wochenende gewann er zusammen mit den ADAC GT Masters-Kollegen Markus Winkelhock und Christopher Haase in einem Audi R8 das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps. Eine Woche zuvor holte er beim vierten ADAC GT Masters-Lauf in Zandvoort zusammen mit Lokalmatador Renger van der Zande in der Corvette C7 seinen zweiten Saisonsieg und sicherte sich damit die 'Halbzeitmeisterschaft'. Sein Stammpartner Daniel Keilwitz wird nach seinem Beinbruch am Wochenende vom Spanier Alberto Costa ersetzt. «Der Nürburgring ist eine der schwierigeren Strecken für uns und die Corvette im Kalender», so Gounon. «Wir wollen zwei Mal Punkte holen. Ich hoffe auf trockenes Wetter, aber wie man zuletzt in Zandvoort gesehen hat, ist unsere Corvette auch im Regen schnell.»

Die Mercedes-AMG-Fraktion darf sich über einen namhaften Rückkehrer freuen. Bei BWT Mücke Motorsport steigt wieder DTM-Star Lucas Auer in den Mercedes-AMG GT3. Bei seinem ADAC GT Masters-Debüt in Spielberg fuhr der Österreicher, der direkt vor dem Nürburgring einen Formel-1-Test mit Force India absolvierte, zusammen mit Stammpilot Sebastian Asch gleich auf das Podest. «Der Mercedes-AMG GT3 sollte auf der Strecke gut funktionieren», so der zweimalige ADAC GT Masters-Champion Asch. «Ich kenne den Nürburgring gut und mag ihn sehr gerne. Wir müssen versuchen, diesmal ein problemfreies Wochenende zu haben und viele Punkte für die Meisterschaft mitzunehmen. Mit Lucas hat die Zusammenarbeit am Red Bull Ring schon sehr gut geklappt, und ich sehe keinen Grund, warum es am Nürburgring anders sein sollte. Ich freue mich jedenfalls auf das Wochenende.»

Engster Verfolger Gounons im Titelkampf ist BMW-Pilot Philipp Eng (BMW Team Schnitzer), der 44 Zähler Rückstand hat. Der Österreicher teilt sich wie schon in Zandvoort den BMW M6 GT3 mit Nicky Catsburg. Dort verlor Eng im Titelkampf etwas an Boden: Im ersten Rennen kam er als Sechster ins Ziel, am Sonntag blieb er nach einer Kollision von Catsburg ohne Zähler.

Mit Rückenwind kommen dagegen die letztjährigen Champions Connor De Phillippi und Christopher Mies (Land-Motorsport) zum Nürburgring. Am Sonntag in Zandvoort standen sie erstmals 2017 ganz oben auf dem Podest und verbesserten sich damit auf den vierten Rang der Gesamtwertung. Nun wollen sie ihren derzeit 50 Punkte betragenen Rückstand auf Gounon weiter verringern.

Die besten Porsche-Piloten sind als Tabellenfünfte Robert Renauer und Sven Müller (Herberth Motorsport). Das Duo, das mit einem Sieg beim zweiten Saisonlauf auf dem Lausitzring zwischenzeitlich die Tabellenführung übernommen hatte, holte in Zandvoort am Sonntag nach vier Nullern dank einer starken Aufholjagd erstmals wieder Punkte. Dem Porsche 911 GT3 R sollte der Kurs in der Eifel liegen: 2016 holten die 'Elfer' zwei Pole-Positions und einen Sieg. «Es wäre schön, wenn wir mal wieder aufs Podium fahren könnten», so Porsche-Werkspilot Müller. «Persönlich kennen Robert und ich die Strecke sehr gut. Im Porsche Carrera Cup konnte ich dort auch schon einige Erfolge feiern, weshalb ich denke, dass wir ums Podium fahren können. Das wäre ein schöner Erfolg fürs Team.» Der 25-Jährige hofft auf das typische, oft nasse Eifelwetter: «In Zandvoort haben wir gesehen, dass uns der Regen extrem gutgetan hat. Mit dem Porsche hat man eine gute Gewichtsverteilung sowie eine gute Traktion. Von daher könnte es dieses Jahr gern noch etwas öfter regnen.»

Am Nürburgring soll für Mercedes-AMG endlich der erste Saisonsieg gelingen. Die in der Tabelle bestplatzierten 'Stern'-Piloten sind derzeit Luca Stolz und Luca Ludwig auf Rang sieben. Für Ludwig und das Mercedes-AMG Team ZAKSPEED sind die Rennen auf dem Nürburgring das Saisonheimspiel. «Wir haben am Wochenende einiges aufzuholen, da wir bei den vergangenen Rennwochenenden nicht das rausgeholt haben, was möglich gewesen wäre», so der ADAC GT Masters-Gewinner von 2015. «Das soll bei unserem Heimspiel besser klappen. Einfacher wird es sicher nicht, da dort auch andere Fabrikate gut sein werden. Aber wir wollen eine Podiumsplatzierung erreichen - etwas, das uns dort seit 2014 nicht mehr gelungen ist.»

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