Valentino Rossi sucht das Glück

4h Zhuhai: Harrison Newey siegt im Jackie-Chan-LMP2

Von Oliver Müller
Der Sohn von Formel-1-Stardesigner Adrian Newey, LMP-Shooting-Star Thomas Laurent sowie Stephane Richelmi gewinnen den Saisonauftakt der Asian Le Mans Series im chinesischen Zhuhai. BMW in der GT-Klasse erfolgreich.

Während sich in der westlichen Hemisphäre die Motorsport-Saison so langsam dem Ende entgegen neigt, laufen die Motoren in Asien gerade erst warm. So fand am Sonntagmorgen der Saisonauftakt der 'Asian Le Mans Series' auf der Strecke im südchinesischen Zhuhai statt. Zwar hatten final nur 14 Fahrzeuge (verteilt über drei Klassen) das Rennen in Angriff genommen, doch das hinderte die Protagonisten nicht daran, Motorsport der Extraklasse zu bieten. Am Ende der 4-Stunden-Distanz konnte der Oreca 05 von 'Jackie Chan DC Racing X Jota' mit Harrison Newey, Thomas Laurent und Stephane Richelmi jubeln. «Was für eine Art und Weise, meine Sportwagen-Karriere zu beginnen. Das ganze Team hat mir am Wochenende richtig viel beigebracht», freute sich der Sohn des Red-Bull-Aerodynamik-Genies Adrian Newey.

Schon zu Rennbeginn ließ das siegreiche Trio nichts anbrennen. Der Franzose Laurent startete das Rennen von der Pole-Position aus und hatte sich an der Spitze schnell aus dem Staub gemacht. Über zwei Sekunden brummte die Sportwagen-Entdeckung des Jahres dem Rest des Feldes pro Runde auf. Auch ein Kontakt mit einem zur Überrundung anstehenden GT-Wagen konnte den Franzosen nicht stoppen. Zwar musste beim ersten Boxenstopp das beschädigte Heck des Oreca ausgetauscht werden, doch dies ließ den Dominatoren-LMP2 nur kurzzeitig zurückfallen. «Der erste Sieg im ersten Saisonrennen. So kann es weitergehen», strahlte Laurent, der im November in Bahrain sogar den LMP1-Toyota testen darf. Durch ebenfalls starke Rundenzeiten von Harrison Newey musste Schlussfahrer Stephane Richelmi den Oreca nur noch ins Ziel tragen. 

Für Newey war es der erste Einsatz in einem LMP-Sportwagen. Der junge Brite hatte die letzten beiden Saisons an der Formel-3-Europameisterschaft teilgenommen. Diese Erfahrung kam ihm nun entgegen, da die aerolastigen LMP2 nur wenige Anpassungen am Fahrstiel benötigen. 

Der Ligier JS P2 von Anthony Xu Liu, Davide Rizzo und Pipo Derani (Team BBT) stellte sich als der stärkste Rivale um den Rennsieg in Zhuhai heraus. Zwar probierte die Mannschaft eine andere Strategie, in welcher das Fahrzeug bei der ersten 'Full Course Yellow' zum Nachtanken an die Box beordert wurde, doch letztendlich hatte sich am Ende dennoch ein Rückstand von über einer Runde auf den Oreca angehäuft. Somit reichte es für nicht mehr als den zweiten Platz.

Komplettiert wurde das Podium von Miro Konopka, Konstantins Calko und Rik Breukers im Ligier vom ARC Bratislava, die in dieser Kombination auch im Sommer an den 24 Stunden von Le Mans teilgenommen hatten. Eurasia Motorsport mit Alex Au und Keiko Ihara kamen als Vierte ins Ziel. Vor allem die Japanerin Ihara zeigte eine ansprechende Leistung verglichen mit ihren früheren Auftritten in der FIA WEC.

Pech erlitt der zweite Oreca von 'Jackie Chan DC Racing X Jota' mit David Cheng, Ho-Pin Tung und James Winslow. Schon zu Rennbeginn hatte der französische LMP2 mit Problemen im Bereich der Elektronik zu kämpfen, die sich bei der Servolenkung aber auch am Antrieb auswirkten. So wurde der als Favorit angesehene Wagen nach 41 absolvierten Runden zurückgezogen.

In der LMP3-Klasse siegten Josh Burdon, Louis Prette und Neric Wei im Ligier JS P3 von KCMG. Der Triumph in der GT-Klasse sicherten sich Junsan Chen, Jesse Krohn und Chaz Mostert im BMW M6 GT3 vom Team AAI. «Vor allem Jesse ist unser Sieg zu verdanken. Er hat in seinen beiden Stints ordentlich Gas gegeben», lobte der Australier Mostert den finnischen BMW-Junior Krohn. Mostert wird Mitte November an der Seite von DTM-Pilot Marco Wittmann auch den FIA GT World Cup in Macau für BMW bestreiten.

Bei der Asian Le Mans Series handelt es sich um einen kontinentalen Ableger der Sportwagen-WM (FIA WEC), der größtenteils vergleichbar mit der European Le Mans Series (ELMS) sowie der amerikanischen IMSA-Serie (früher auch bekannt als American Le Mans Series) ist. Über alle drei Championate gibt es zudem Startplätze für die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen.

Hier das Ergebnis aus Zhuhai

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