Oulton Park: Regen hatte alles im Griff
Patric Muff: Trübes Wetter in Oulton Park
Die Wettervorhersagen liessen ein nasses Wochenende erahnen, aber dass der Regen so überhandnehmen sollte, damit hätte wohl niemand gerechnet. Zunächst konnten aber am Freitag bei trockenen Bedingungen die beiden freien Trainings absolviert werden. Obwohl wir vom letzten Rennen im Mai eine Grundeinstellung hatten, gab es am Fahrwerk und der Elektronik noch viel auszutesten. So ging ein testreicher Tag ohne Zwischenfälle zu Ende, und ich freute mich auf den kommenden Tag.
Am Samstagmorgen kam dann mit ein wenig Verspätung der angesagte Regen doch noch. So ging es im dritten freien Training zum ersten Mal bei nassen Verhältnissen auf die Strecke. Ich kam gut zurecht und stand am Schluss an 15. Stelle auf der Zeitenliste. Das Qualifying sah demzufolge viel versprechend aus (um endlich unter die Top-20 zu kommen), aber das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung. Es hörte auf zu regnen, die Sonne zeigte sich immer mehr, und die Strecke trocknete langsam aber sicher auf das Qualifying ab. Die Umstellung von den nassen Bedingungen zu den nun trockenen war in 20 Minuten nur schwer zu erreichen, und so verpasste ich mit einem 22. Platz (EVO 5.) knapp das zweite Qualifying, für das sich nur die Top-20 qualifizierten.
Die Karten sollten aber am Sonntag nochmals von neuem gemischt werden. Der Wetterbericht behielt Recht, und ich hörte schon beim Aufwachen die Regentropfen auf dem Dach meines Wohnmobils. Nach dem Pitwalk (und vielen Autogrammen später) fand das zehnminütige Warm-up statt. Wichtig war, nicht zu stürzen (da zum Rennen nur gerade einmal eine Stunde verblieb), folgte ich nicht ganz den Anweisungen meines Crew-Chiefs James, der mir mit auf den Weg gab, «slow and steady» (langsam und ruhig) zu fahren. Ich fuhr die 13. Zeit des Feldes (EVO 2.), und er freute sich dann trotzdem. Obwohl ich lieber trockene Bedingungen gehabt hätte, schaute es natürlich nach den beiden erfolgreichen Regentrainings viel versprechend für die kommenden Rennen aus.
So stand ich dann da auf meinem 22. Startplatz, mit grossen Erwartungen für das Rennen. Die Ampeln gingen aus, und das Feld preschte los. Ich kam gut weg und konnte bereits beim Einbiegen einige Plätze gutmachen. Die Bedingungen waren jedoch sehr schwierig, die Strecke war sehr nass und die Sicht dementsprechend eingeschränkt. Ich ging in der ersten Kurve am Scheitelpunkt «slow and steady» zurück ans Gas, und kurz bevor das Motorrad wieder aufgerichtet war, verlor ich das Hinterrad und flog mit einem Highsider ziemlich ungemütlich ab. So schnell war der ganze Spuk vorbei, so schnell und alle Erwartungen und Hoffnungen auf ein weiteres Podium waren zunichte. Enttäuscht machte ich mich zu Fuss auf den langen Weg zurück an die Box.