Luca Amato: Erst Führung, dann Sturz
Luca Amato
Luca Amato hätte Alex Marquez den Gesamtsieg in Spanischen Moto3-Meisterschaft streitig machen können, doch das Glück war nicht auf der Seite des 15-jährigen Bergisch Gladbachers. Das freie Training am Freitag musste er aus gesundheitlichen Gründen ausfallen lassen. Einen Tag später ging Amato, obwohl noch immer geschlaucht, dennoch forsch ans Werk und er beendete das Zeittraining als Siebter.
Aus der dritten Startreihe heraus ging der Teenager das Rennen zunächst vorsichtig an. In der siebten Runde legte er los, überholte zwei Gegner und hatte eingangs des achten Umlaufs bereits den nächsten im Visier. Amatos Vorwärtsdrang war nicht mehr zu bremsen. Nach acht Runden hatte er sich auch an Juanfran Guevara vorbei gepresst. Amato nahm dem Spanier damit die Führung ab, musste sie eine Runde später aber schon wieder Hyuga Watanabe aus Japan überlassen.
Doch so einfach gab sich Amato nicht geschlagen. Er eroberte sich mit der FTR-Honda den Spitzenplatz zurück und verteidigte ihn über zwei Runden. Dann stürzte Amato und er musste seine Titelchancen begraben. Alex Marquez, der mit 15 Punkten Vorsprung auf den Meisterschafts-Zweiten Amato ins Rennen gegangen war, reichte nun auch der fünfte Platz im Ziel zum Gesamtsieg der Meisterschaft. Amato behielt trotz seines Ausfalls die zweite Position in der Tabelle hinter dem Spanier. Amato steht nun unter Druck. Francesco Bagnaia hat hinter ihm aufgeholt und nur noch einen einzigen Punkt Rückstand. Um seinen zweiten Platz zu behalten, muss der junge, von der ADAC Stiftung Sport geförderte Deutsche beim Finale am 18. November in Jerez unbedingt vor dem Italiener ankommen.
«Natürlich bin ich bitter enttäuscht, dass ich gestürzt bin und damit die Meisterschaft zu Gunsten von Alex Marquez entschieden ist», meinte Amato anschliessend. «Eigentlich hätte ich das Rennen gar nicht anführen müssen, um meine Titelchance zu wahren, aber ich habe in einer Zwickmühle gesteckt und hatte letztlich gar keine andere Wahl, als Juanfran Guavara zu überholen. Ich musste ja so viel Punkte wie möglich auf Marc Marquez aufholen.»
«Als Guavara vor mir war, habe ich gemerkt, dass er in den Kurven relativ langsam ist und viel früher und stärker als ich bremst. Erst auf der Geraden war er schneller als ich. Deshalb musste ich alles auf eine Karte setzen, ihn überholen und mir in den Kurven einen Vorsprung erarbeiten, den ich mit auf die lange Gerade nehmen konnte. Wäre ich weiterhin hinter ihm geblieben, hätte er mich vielleicht aufgehalten und es wären andere Fahrer vorbeigekommen, die mich ebenso den Titel gekostet hätten.»