MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Jesko Raffin (4.): Grosse Freude über Rundenzeit

Von Otto Zuber
Der Schweizer Kalex-Pilot schliesst in Jerez sein zweites Jahr in der Spanischen Moto2-Meisterschaft auf Gesamtrang 4 ab. 2014 will Raffin um den Titel fahren.

Postkartenwetter am Renntag in Jerez war mitunter ein Grund für die traumhafte Kulisse beim Saisonfinale zur Spanischen Meisterschaft (CEV), bei dem die neuen Champions gekürt wurden. Nach dem starken Qualifying, in dem sich Jesko Raffin als Fünfter für die zweite Startreihe qualifiziert hatte, ging der Schweizer topmotiviert und erwartungsvoll in das letzte Rennen seiner zweiten CEV-Saison. Bis auf einen weniger gut gelungenen Start lieferte der 17-Jährige eine starke Leistung ab.

Selbst wenn die Zielsetzung mit einem Podiumsplatz knapp verpasst wurde, ist dieser vierte Rang bei weitem höher zu bewerten, zumal seine persönlich schnellste Rundenzeit während des Rennens nur drei Zehntelsekunden über der absolut schnellsten Rennrunde lag. Außerdem musste Raffin eine Schrecksekunde meistern, als er einen Ölfleck nach einem Unfall anderer Konkurrenten übersehen hatte und mit viel Geschick einen Sturz vermeiden konnte. Raffin wird auch 2014 wieder mit seinem diesjährigen Team Ponsracing in Spanien in der Moto2-Klasse antreten, wo er in dieser hartumkämpften Serie um den Titel kämpfen will. Nach Gesamtrang 4 in dieser Saison soll es 2014 einen weiteren Schritt nach vorne gehen.

Raffin sagte: «Dieser vierte Rang ist ein schöner Abschluss für ein schwieriges Wochenende und gleichzeitig auch für diese Saison. Ich bin wirklich zufrieden damit, selbst wenn ich das angestrebte Podium verpasst habe. Das letzte Rennwochenende hat nicht nur wegen des regnerischen Wetters mit vielen Problemen begonnen, die wir aber alle aussortieren konnten. Insgesamt betrachtet haben wir uns mit jeder Session gesteigert, was für die Zukunft sehr ermutigend ist.»

Zu Beginn des Rennens lag der Schweizer Kalex-Pilot in Schlagdistanz zu den Podestplätzen. «Das Rennen selbst begann ähnlich dem Auftakt in das Wochenende. Der Start war katastrophal, weil das Vorderrad ständig zu Wheelies neigte. Zum Glück verlor ich bis zur ersten Kurve keine Positionen und konnte mich als Fünfter einreihen; in Turn 2 konnte ich gleich eine Platzierung gutmachen und war hinter Sebastian Porto vierter. Für fünf, sechs Runden konnte ich dem alten Haudegen locker folgen, bis meine Reifen schlagartig Grip abbauten. Danach musste ich richtig kämpfen, um das Motorrad überhaupt auf der Piste zu halten, während er wie auf Schienen fuhr. Von meinem Gefühl her wäre er in diesem Rennen keine Nummer zu groß gewesen, obwohl gegen Rennende das Motorrad sich schwerer einlenken ließ. Ich denke, dass ich bestimmt konditionelle Vorteile gegenüber ihm gehabt hätte», schilderte das Talent sein Duell mit dem ehemaligen Grand-Prix-Pilot, der sich in diesem Jahr zu einem Comeback entschlossen hat.

Aber beinahe wäre Raffins Rennen vorzeitig vorbei gewesen: «Später, in etwa zur Halbzeit des Rennens, hatte ich einen Riesenmoment. Bei einem Unfall auf der Gegengerade hat einer der drei Beteiligten einen großen Ölfleck hinterlassen, den ich übersehen hatte und mit vollem Hurra drüber gerauscht bin. Den riesengroßen Rutscher konnte ich mit viel Glück noch abfangen und die anschließende Rechtskurve habe ich daraufhin vorsichtshalber etwas easy genommen; es hätte ja noch Öl am Reifen sein können. Jedenfalls ist mir wegen dieses Zwischenfalls die Spitzengruppe entwischt und ich musste dann ein einsames Rennen zu Ende gefahren. Wie eingangs erwähnt bin ich dennoch mit diesem Ergebnis zufrieden und am meisten freue ich mich über meine schnellsten Runde, die mit 1:44.8 min nur drei Zehntelsekunden langsamer war als die schnellste Rennrunde des Siegers Mariñelarena.»

Raffin bleibt nun in Andalusien und nimmt am dreitägigen Test in Almeria teil, wo sich auch einige Grand-Prix-Fahrer wie Sandro Cortese tummeln werden.

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