Joan Barreda (Honda): «Bonus-System wird motivieren»
Kann Joan Barreda noch von der neuen Regel profitieren
Auf der dritten Etappe der Rallye Dakar 2023 kommt das neue Bonus-System erstmals zur Anwendung. Diese Regel wird auf den ersten 200 Kilometer einer Wertungsprüfung angewendet, bis zu 15 Bonus-Wegpunkte werden dafür festgelegt. Anhand der Durchfahrtszeiten an Kontrollpunkten zwischen Start und Tankstopp nach ca. 200 km, erhalten die drei vorderen Piloten Zeitgutschriften. Der Erste erhält 1,5 sec pro Kilometer, der Zweite 1 sec und der Dritte 0,5 sec.
Ein Befürworter des Systems ist Dakar-Legende Joan Barreda, der nicht ganz unschuldig an der Einführung ist.
«Ich habe mit David Castera bei der Präsentation des Rally-Raid-Kalenders 2022 vor einem Jahr über die Idee der Boni gesprochen», erklärte der Spanier. «Ich habe mich für dieses System ausgesprochen, weil A.S.O. das bereits bei der Tour de France anwendet. Die Starter werden oft zu sehr für ihre Bemühungen bestraft, vor allem seit wir in Saudi-Arabien auf offenem und sandigem Terrain unterwegs sind. Gesteigert wurde das im letzten Jahr bei den feuchten Bodenverhältnissen.»
Der 39-jährige Barreda hat in seiner Karriere bereits 29 Etappensiege erreicht. Noch vier und er hat mit den Rekordhaltern Stephane Peterhansel und Cyril Despres gleichgezogen (je 33 Etappensiege). Die Zeitgutschriften hätten Barreda bei früheren Rallyes vielleicht zum Dakar-Sieger gemacht.
«Ich halte diese Änderung für eine gute Idee. Auch wenn dadurch nicht so viel Zeit gewonnen werden kann, so reicht es doch aus, um zu verhindern, dass die Fahrer nicht weiter als bis zum zehnten Platz vordringen», ist der Honda-Pilot überzeugt. «Für Fahrer wie mich, der letztes Jahr den Weg für viele Kilometer freigemacht haben, ist das eine echte Motivationsquelle. Für diejenigen, die während des gesamten Rennens auf einem ungefähren fünften Platz geblieben sind, wird es dagegen nicht sehr interessant sein.»