Dakar-Traum geplatzt: Mike Wiedemann verletzt
In keiner Disziplin des Motorradsports ist der Grat zwischen Master und Desaster schmaler als im Rallyesport. Nach dem Aus vom Matthias Walkner, dem Sieger der Dakar-Rallye des Jahres 2018, verletzte sich nun mit Mike Wiedemann ein weiterer deutschsprachiger Fahrer beim Training.
«Die Vorbereitungen liefen optimal», erklärt der Twen aus Endingen am Kaiserstuhl. «Um mehr Fahrpraxis auf der Rallyemaschine zu haben, habe ich mir sogar eine zweite KTM 450 Rally Factory Replica gekauft. Dadurch war es möglich, kurz vor der Dakar noch ein Trainingslager in Marokko einzulegen. Dort ist es dann passiert.»
Ähnlich dem Crash von Walkner krachte auch Mike Wiedemann an einer unübersichtlichen Stelle in den Gegenhang einer Bodenwelle. Zwar stürzte er nicht, doch beim heftigen Einschlag riss die Achillessehne des rechten Beins. Auch das Sprunggelenk wurde in Mitleidenschaft gezogen, Schien- und Wadenbein sind angerissen.
Mittlerweile wurde der Südbadener in der Uniklinik Freiburg operiert, die Genesungszeit wird allerdings mehrere Monate betragen. Bitter: Bei der Dakar 2023 hatte Wiedemann die für Privatfahrer ausgeschriebene Marathonklasse angeführt, schied am vierten Tag aber mit Wasser im Benzin aus.
Den Traum von seinem dritten Dakar-Start und einem Sieg in der Marathon-Wertung hat der KTM-Pilot aber nicht aufgegeben. Die Gelder der Sponsoren und die Einnahmen aus einer Crowdfunding-Initiative – für eine Dakar-Teilnahme werden mindestens 50 000 Euro benötigt – deponiert der umtriebige Rallyefahrer bis zur Dakar 2025 auf einem Treuhandkonto.