Dakar, Etappe 9: Ab jetzt wird es strategisch
Die Route von Etappe 9
Die gezeitete Wertung von Etappe 9 ist vergleichsweise kurz, inklusiv Verbindungsstrecken müssen die verbliebenen Teilnehmer 589 km zurücklegen. Die Route führt über schnelle Pisten von Riad nach Haradh. Bereits um 4:55 Uhr Ortszeit wird die Motorradkategorie das Biwak verlassen und eine 112 km lange Strecke auf Asphalt zurücklegen, um den Startpunkt zu erreichen. Um 7 Uhr wird Luciano Benavides (Red Bull KTM) den Renntag eröffnen. Nach der Wertung über 357 km sind noch einmal 120 km über öffentliche Straßen zu fahren.
Das Feld ist mittlerweile stark ausgedünnt: Von einst 134 Fahrern sind nur noch 78 im Rennen, 36 sind durch Sturz oder Defekte ausgeschieden und der Rest fährt allenfalls noch außer Konkurrenz mit.
Die Schwierigkeit am Dienstag wird die zu leistende Navigation sein, besonders für die frühen Startern. Die Route eröffnen muss Luciano Benavides, Red Bull KTM Teamkollege von Dakar-Leader Daniel Sanders, der als Siebter an der Reihe ist. Der Australier hat elf Minuten Vorsprung auf Honda-Pilot Tosha Schareina, der als Dritter auf die Reise gehen muss.
Man kann sich leicht ausmalen, auf welcher Seite die Vorteile liegen. Schareina kann nur sechs Minuten nach vorn aufholen, bis er selbst Führungsarbeit leisten. Benavides könnte sich dabei strategisch verhalten und es bewusst langsamer angehen lassen, damit dies möglichst früh eintritt. Sanders wiederum hat die Spuren von sechs Piloten vor sich und viel Luft, um aufzuholen.
Es von den Teams und Fahrern muss auch bedacht werden, wie es auf Etappe 10 weitergehen wird. Denn wenn die Teilnehmer die Nacht in Haradh verbracht haben, werden sie am Mittwoch in das lebensfeindliche Gebiet des Empty Quarters einfahren. Hier gibt es nur Sand und gewaltige Sanddünen zu überwinden. Auch hier wird die Startposition eine Rolle entscheidende spielen.