KTM-Privatier schrieb mit Tagessieg Dakar-Geschichte

Michael Docherty wird kaum jemand als möglichen Sieger der zehnten Etappe auf der Liste gehabt haben. Der Südafrikaner war zwar auf Etappe 8 guter Sechster, hatte aber auf den Etappen 1, 4 und 6 Zielankünfte jenseits der Top-30. Dass der BAS-KTM-Pilot seinen ersten Etappensieg bei einer Dakar einfahren konnte, ist geschichtsträchtig.

Denn Docherty ist erst der zweite Südafrikaner, der eine Etappe bei der härtesten Rallye gewinnen konnte. Zuvor war es Alfie Cox vor 22 Jahren bei der Dakar 2003, die von Marseille nach Scharm El-Scheich führte. Außerdem ist der 30-Jährige auch erst der zweite Fahrer der Rally2-Kategorie, der einen Tagessieg in seinen Lebenslauf schreiben kann – zuvor war es Danilo Petrucci bei der Dakar 2022.

Der in Kempton Park geborene Docherty lebt in den Vereinigten Arabischen Emiraten und ist mit den Eigenarten der Wüste sehr vertraut. «Ich habe es genossen, in den Dünen zu sein – darauf habe ich die ganze Dakar über gewartet, auf die Dünen», grinste der KTM-Privatier. «Auch wenn es eine kurze Strecke war, war es schön. Ich hatte einen Sturz, bei dem ich mich an der Schulter verletzte, aber ich habe mich durchgebissen und versucht, meine beste Zeit zu fahren. Ich wollte etwas Gutes von dieser Dakar mitnehmen, wie etwa einen Etappensieg.»

Der von Docherty angesprochene Sturz passierte bereits auf der ersten Etappe.

Als Etappensieger muss der Südafrikaner am Donnerstag die elfte Etappe eröffnen und freut sich bereits darauf. «Es macht mir Spaß, in den Dünen zu navigieren. Ich freue mich auf diese Erfahrung und auf einen weiteren großen Tag, der noch vor mir liegt», hielt Docherty fest. «Heute gab viele weiche Stellen, die einen ziemlich aus der Bahn geworfen haben, etwa wenn man plötzlich in weichen  Sand kommt und gegen den Lenker geschleudert wird. Ich glaube, Donnerstag wird es noch schlimmer werden. Also ja, ich muss einfach mein eigenes Tempo fahren und es genießen.»