Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Dakar/Tag 10: Loeb baut Führung vorläufig aus

Von Toni Hoffmann
Mit einem starken Endspurt auf der zehnten Prüfung der 39. Rallye Dakar hat Sébastien Loeb im Peugeot 3008 DKR seine Führung vorläufig ausgebaut, sein Teampartner und Rivale Stéphane Peterhansel hofft auf Zeitschrift.

Die Lage an der Spitze ist nach der zehnten und drittletzten Prüfung der 39. Rallye Dakar etwas unklar, so lange noch nicht über den Unfall von Stéphane Peterhansel im Peugeot 3008 DKR entschieden worden ist. Eine mögliche Entscheidung über eine Zeitgutschrift wird im Laufe der Nacht (MEZ) erwartet.

Der zwölffache Rekordsieger Peterhansel kollidierte nach 83 km mit dem slowenischen Biker Simon Mercic. Der zog sich eine offene Fraktur an Sprungbeingelenk zu. Peterhansel hielt an und wartete, bis die Rettungskräfte am Ort waren. Mit einem Zeitverlust von fast 12 Minuten setzte er die Rallye fort. Peterhansel war mit einem Rückstand von 1:38 Minuten auf Loeb in die drittletzte Entscheidung, die nach einer Woche ohne Änderungen über 449 km der 751 km langen Etappe von Chilecito nach San Juan führte, gestartet. Er kämpft mit dem neunfachen Rallye-Rekordchampion Loeb um den Sieg.

Loeb baute – vorläufig – mit seinem vierten Tagessieg auf 8:23 Minuten zu Peterhansel aus, wäre hinsichtlich seines ersten Off-Road-Sieges bei seiner zweiten Rallye Dakar im Vorteil. Allerdings, wenn der Vorjahressieger Peterhansel eine Zeitgutschrift von zehn Minuten wegen seiner Hilfe im ersten Abschnitt erhält, übernimmt er vor der zweitletzten Entscheidung erneut die Führung.

Starke Leistung von Despres zu Beginn

Im ersten Abschnitt der erneut zweigeteilten Prüfung mit einer 90 km langen Neutralisation war Cyril Despres im dritten Peugeot 3008 DKR der Pacesetter. Der fünffache Motorrad-Sieger legte mit hohem Tempo vor. Am Ende des ersten Teils lag er schon 6:28 Minuten vor Loeb und 8:08 Minuten vor Peterhansel. In der zweiten Hälfe aber drehte nun Loeb auf. Er verkürzte von Wegpunkt zu Wegpunkt den Rückstand zu Despres. Am letzten Punkt vor dem Ziel der Prüfung zog er in der Zeitentabelle an Despres vorbei, am Ende musste sich Despres um 2:33 Minuten hinter Loeb einordnen. Im Gesamtklassement blieb er mit einem Rückstand von 19:50 Minuten Dritter.

Zwei Prüfungen vor dem Zieleinlauf am Samstagmittag in Buenos Aires läuft es aller Wahrscheinlichkeit auf einen Dreifach-Triumph der «Löwen» hinaus. Aus eigener Kraft kann die Konkurrenz das reine Peugeot-Podium nicht sprengen. Der einzige, der vielleicht noch dazu in der Lage gewesen wäre, hätte Joan «Nani» Roma im Toyota Hilux sein können. Doch der Sieger von 2014 wurde auf der zehnten Prüfung arg eingebremst und verlor 31:29 Minuten auf Loeb. Er behauptete zwar seinen vierten Gesamtrang, sein Rückstand aber stieg auf 55:05 Minuten. Ihm folgten seine Toyota-Kollegen Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz, deren Gesamtrückstand 1:37:04 Minuten betrug.

Die einst so siegreichen Mini des deutschen X-raid-Teams kamen überhaupt nicht zum Zuge. Der bislang fünftplatzierte Mikko Hirvonen legte sich im Mini John Cooper Works Rally nach 195 km mit einem Truck an. Er hatte das große Nachsehen. Mit einem zerstörten Kühler blieb er im ersten Abschnitt liegen. Bester Mini war der des Argentiniers Orlando Terranova mit seinem sehr erfahrenen deutschen Beifahrer Andy Schulz auf dem sechsten Gesamtrang (Rückstand: 1:39:31 Minuten).

Die Österreicherin Ilka Minor wurde bei ihrer ersten «Dakar» als Beifahrerin im Ford Raptor des Tschechen Martin auf dem elften Gesamtrang (4:33:57 Stunden zurück) gelistet.

Stand nach der 10. von 12 Prüfungen (vorläufig):

1. Loeb/Elena (F/MC), Peugeot 3008 DKR, 25:04:33 h.
2. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 3008 DKR, + 8;23 min.
3. Despres/Castera (F), Peugeot 3008 DKR, + 19:50
4. Roma/Haro Bravo (E), Toyota Hilux, + 55:05
5. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 1:37:04 h.
6. Terranova/Schulz (RA/D), Mini John Cooper Works, + 1:39:31
7. Garafulic/Palemero (RCH/P), Mini All4 Racing, + 3:20:44
8. Dumas/Guehennec (F), Peugeot 3008 DKR, + 3:51:53
9. Al Qassimi/Maimon (UAE/F), Peugeot 2008 DR, + 4:18:27
10. Rautenbach/Howie (ZW/ZA), Toyota Hilux, + 4:19:28

Zeiten der 10. Prüfung (vorläufig):

1. Loeb/Elena (F/MC), Peugeot 3008 DKR, 4:54:28
2. Despres/Castera (F), Peugeot 3008 DKR, + 2:33 min.
3. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 3008 DKR, + 6:45
4. Al-Rajhi/Gottschalk (KSA/D), Mini John Cooper Works, + 11:35
5. Terranova/Schulz (RA/D), Mini John Cooper Works, + 12:44
6. Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 15:20
7. Rautenbach/Howie (ZW/ZA), Toyota Hilux, + 26:55
8. Fuchs/Mussano(PE/RA), Honda HRX, + 26:55
9. Prokop/Minor (CZ(A), Ford Raptor, + 31.27
10. Roma/Haro Bravo (E), Toyota Hilux, + 31:29

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