Valentino Rossi sucht das Glück

Ruhetag: Schwierige erste Woche für das X-raid Team

Von Toni Hoffmann
Extrem harter Start in die Dakar 2018, Jakub Przygonski liegt als bester Mini-Piolt im John Cooper Works Rally auf aussichtsreichem sechstem Gesamtrang

Nach sechs Etappen bei der Dakar 2018 in Südamerika wird in der bolivianischen Hauptstadt La Paz der Ruhetag absolviert. Für die Fahrer heißt das entspannen und das ein oder andere Interview geben, ähnlich die Co-Piloten, die aber am Nachmittag das Roadbook für morgen vorbereiten müssen. Keine Ruhe haben die Mechaniker und Ingenieure: die Mini werden komplett auseinander genommen, gecheckt und für den zweiten Teil der Dakar vorbereitet.

Am Ruhetag ist es aber auch Zeit auf die erste Woche zurückzublicken. Es war der härteste Start in eine Dakar seit vielen Jahren. Von Beginn an standen fast nur Sand, sehr schwierige Dünen und Offtrack auf dem Programm. Diese Mischung ließ den Piloten kaum Zeit zum Durchatmen – keiner kam ohne Fehler durch die erste Woche.

Die war für X-raid jedoch mehr als ereignisreich. Der Ausfall on Bryce Menzies und Pete Mortensen (beide USA) gleich am zweiten Tag war da nur der Anfang. Dank des stabil gebauten Überrollkäfigs war den beiden nichts Schlimmeres passiert. Allerdings hatte sich Mortensen das rechte Sprunggelenk gebrochen. «So wollte ich meine erste Dakar nicht beenden», sagt Menzies. «Der erste Tag war für uns super gelaufen und ich habe mich extrem auf die restlichen Tage gefreut. Jetzt denken wir schon an 2019. Wir wollen den Buggy, der sehr gut gelaufen ist, weiter testen und stärker zur Dakar zurückkehren.»

Nur einen Tag später musste man den Ausfall von Joan „Nani“ Roma und Alex Haro (beide E) verkraften. Roma kehrte nach zwei Tagen im Krankenhaus in Lima nach Barcelona zurück. Dort lässt er sich momentan gründlich durchchecken. «Ich bin wirklich traurig, dass die Dakar für mich zu früh beendet war», so der Mini JCW Rally Pilot. «Mir liegen so harte Rennen wie in diesem Jahr. Alex und ich hätte die Chance auf ein gutes Ergebnis gehabt. Aber jetzt heißt es, an die Zukunft zu denken.»

Zur Dakar-Mitte liegen Jakub ‚Kuba’ Przygonski (PL) und Tom Colsoul (B) in ihrem Mini John Cooper Works Rally auf dem sechsten Gesamtrang und wollen in der zweiten Woche weiter angreifen. Sie hatten zwar immer wieder mit kleineren Problemen zu kämpfen, waren aber von größeren Zwischenfällen verschont geblieben

Mikko Hirvonen (FIN) und Andreas Schulz (D) starten im Mini John Cooper Works Buggy von Gesamtrang 13 in die zweite Woche. Für Hirvonen waren die ersten Tage in den Dünen hauptsächlich Lehrzeit: «Diese Art der Dünen bin ich bisher noch nicht gefahren», erklärt der Finne. «Man kann sie im vierten, fünften oder sechsten Gang durchfahren, aber ich bremse immer wieder, da ich Angst habe, eine gefährliche Stelle zu übersehen.» Allerdings verloren sie am dritten Tag viel Zeit als die eine Düne seitlich runtergerutscht waren und an einem Berg seitlich zum Stehen kamen. Zwar halfen ihnen später Yazeed Al-Rajhi (KSA) und Timo Gottschalk (D) aber in der Gesamtwertung waren sie weit zurückgefallen.

Auch Al-Rajhi und Gottschalk waren in ihrem Mini John Cooper Works Buggy nicht gerade vom Glück verfolgt. Sie waren an Tag zwei mit ihrem Teamkollegen Boris Garafulic (RCH) und Filipe Palmeiro (P) in der Wüste kollidiert. Beide verloren viel Zeit bis die Fahrzeuge wieder repariert und fahrbereit waren. Zwei Tage später landete das Duo durch einen unglücklichen Umstand im Pazifik. Sie waren einer Spur entlang des Meeres gefolgt und wurden von einer hohen Welle erfasst und ins tiefere Wasser gezogen. Zum Glück konnten sie sich mit Hilfe ihrer Teamkollegen befreien und ins Ziel gebracht werden. Die X-raid Mechaniker arbeiteten die ganze Nacht am Buggy und wurden kurz vor Rennstart fertig.

Die Stewards haben entschieden, dass Orlando Terranova und Bernardo ‚Ronnie’ Graue (beide RS) im Mini JCW Rally wieder an den Start gehen dürfen. Terranova musste nach dem ersten Teil der gestrigen Wertungsprüfung wegen extremen Symptomen der Höhenkrankheit aufgeben. Das Reglement wurde zu diesem Jahr geändert: Bei Krankheit müssen sich die Teilnehmer sofort bei der Rennleitung melden und auch sofort beim offiziellen Medical-Team. Doch auch wenn das Protokoll eingehalten wurde, entscheiden die Stewards von Fall zu Fall.

«So eine Dakar haben wir noch nie erlebt», sagt X-raid Team-Manager Sven Quandt. «Sie hat extrem hart angefangen – fast schon zu hart. Aber wir können sagen, dass es bisher keinen technischen Defekt gab. Der Mini JCW Buggy hat sein Potenzial unter Beweis gestellt und auch der Mini JCW Rally läuft super.»S

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