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Matthias Kahle – kein Risiko bei der «Dakar»

Von Toni Hoffmann
Matthias Kahle im SMG-Buggy

Matthias Kahle im SMG-Buggy

Matthias Kahle möchte sich nicht verrückt machen: «Wir müssen nicht um jede Sekunde kämpfen.»

Der siebenfache Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle hat eines der erfolgreichsten Jahre seine Karriere hinter sich. Zeit zum Verschnaufen bleibt dem Piloten des HS RallyeTeams aber nicht, denn morgen startet er im SMGDiesel- Buggy bei der Rallye Dakar. Im Interview spricht Kahle über seine Startposition, seine Konkurrenten und über die Fahrweise bei einer Wüstenrallye.

Matthias, morgen beginnt die Rallye Dakar in Buenos Aires. Ihr startet als 15. Auto in die Rallye, was bedeutet das für euch?
Matthias Kahle: «Das ist in erster Linie eine grosse Ehre für uns. Vor zwei Jahren hat uns die ASO an Position 29 starten lassen, jetzt sind wir der erste Buggy zwischen den ganzen Allrad-Prototypen. Auf der ersten Etappe bedeutet das aber auch, dass wir wohl eher nach hinten schauen müssen als nach vorne. Aber wir werden kein Risiko eingehen, nur um zu verhindern, dass uns irgendjemand einholt. Wir fahren unser Tempo, und wenn wir nach der ersten Prüfung nicht unter den ersten 20 sein sollten, dann machen wir uns nicht verrückt. Die Dakar geht über zwei Wochen, da muss man nicht um jede Sekunde kämpfen.»

Wen siehst Du denn als grossen Konkurrenten bei der Dakar?
MK: «Wir können uns nur an den anderen Buggys orientieren, alles andere wäre einfach nicht realistisch. Die grösste Konkurrenz kommt quasi aus dem eigenen Lager. Vorjahressieger Bernard Errandonea fährt einen fast baugleichen SMG Diesel-Buggy, er wird unsere Messlatte sein. Ausserdem bin ich auf Ronan Chabot gespannt, der erstmals den alten V8-Benziner von SMG fährt und schon im seriennahen T2-Toyota sehr stark war. Der dritte grosse Konkurrent um den Buggy Sieg ist Pascal Thomasse im MD-Buggy. Er hat die Klasse letztes Jahr kurz angeführt, und ist dann früh ausgefallen.»

Die Dakar bietet von den Streckenprofilen her viel Abwechslung. Es gibt Sand, Schotter und Steine, Wege und Offroad-Passagen. Was macht Dir am meisten Spass?
MK: «Fahrerisch sind die Etappen rund um Cordoba immer ein Highlight. Hier fährt man teils auf den geschwungenen Schotterwegen, die auch Teil der argentinischen WM-Rallye sind. Als Fahrer muss man hier kaum auf das Material achten, man kann einfach Gas geben und Spass haben. Ich fahre aber auch gerne durch die richtigen Dünen, vielleicht weil wir hier immer ganz gut abschneiden. Steinige Pisten, wo man nur darauf aufpassen muss, dass man das Auto heil ins Ziel trägt, mag ich überhaupt nicht. Hier fehlt mir die fahrerische Herausforderung.»

Wo Du schon über ins Ziel tragen sprichst. Ihr habt die Dakar zweimal in Folge bezwungen. Wie lautet euer Erfolgsrezept?
MK: «Als kleineres Team muss man ab dem ersten Meter darauf achten, dass man sein Auto nicht überfährt. Wir haben ja nur begrenzt Ersatzteile dabei, und wenn die nach zehn Tagen aufgebraucht sein sollten, können wir nach Hause fahren. Das heisst, wir fahren nie 100 Prozent am Limit, sondern lassen immer ein kleines Polster. So vermeiden wir auch Unfälle. Aber zum Glück haben wir ja noch unseren T4 Racetruck als Unterstützung, der uns bei den letzten Rallyes geholfen hat, wenn wir mit technischen Problemen liegen geblieben sind. Vor einem Jahr haben wir aber auch gezeigt, dass es ohne geht, als wir die zweite Hälfte der Dakar ohne Racetruck unterwegs waren.»

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