Die Rallye Dakar als Wasserfestspiele
Die Piloten wollen vor dem Regen flüchten
Auch wenn man es kaum glauben kann, auch auf der zweiten Etappe wurde der Regen zum entscheidenden Faktor. Der setzte nämlich kurz nach dem Start wieder ein und das besonders heftig. «Wenn es hier mal regnet, dann gleich richtig», berichtet Dirk von Zitzewitz, Co-Pilot von Giniel de Villiers. «Zwischenzeitlich ist das Auto durch das Aquaplaning aufgeschwommen.»
Auch die anderen Piloten schütteln nur mit dem Kopf, wenn sie auf das Wetter angesprochen werden. „Vielleicht ist das ein neuer Faktor der Dakar, an den wir uns gewöhnen müssen“, meint Stéphane Peterhansel. Vor allem die Heftigkeit des Regens überrascht die Piloten immer wieder. «Man mussten immer wieder fast Schritttempo fahren, da man einfach nichts mehr gesehen hat», berichtet Timo Gottschalk, der Co-Pilot von Nasser Al Attiyah.
Fatale Auswirkungen hatte das Wetter auf das Fortkommen von Mark Miller. Der US-Amerikaner hatte sich nach einigen Kilometern überschlagen und dabei einige Beschädigungen hinnehmen müssen. Zum Glück konnten beide Piloten unverletzt aussteigen. «Wir haben angehalten, um nach den beiden zu sehen«, berichtet De Villiers, der hinter seinem Teamkollegen auf die Prüfung gegangen war. «Doch dieser Unfall hat mich vorsichtiger werden lassen.»
Später stellte sich heraus, dass er zwar im Trockenen unterwegs war, aber in einerLinkskurve auf Schlamm geriet. Dadurch wurde das Fahrzeug nach aussen getragen, verhakte sich in einem kleinen Graben und überschlug sich. Später musste das Duo Miller und Ralph Pitchford noch die kaputte Windschutzscheibe entfernen. Das hatte zur Folge, dass nicht nur ein Vogel ins Cockpit flog, sondern auch jede Menge Schlamm und Regen, der später wieder eingesetzt hatte.
Ab heute geht es für den Dakar-Tross in Richtung der Anden und Chile. Dort – und das hoffen alle – soll es nicht regnen.