Reifenschäden bremsten Kahle
Kahle fing sich drei Reifenschäden ein
Die Piloten des HS RallyeTeams konnten die Prüfung nur dank einer Leihgabe ihres Markenkollegen Bernard Errandonea ohne allzu grossen Zeitverlust beenden. Nachdem das HS RallyeTeam am zweiten Tag noch die Allrad-Prototypen an der Spitze des Feldes aufgemischt hatte, erwischte es die Piloten Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann auf der dritten Speziale über 500 Kilometer faustdick.
Die Dakar-Klassensieger von 2009 handelten sich auf der Prüfung gleich drei Reifenschäden ein. Das grosse Problem dabei: Der SMG-Diesel-Buggy führt nur zwei Ersatzreifen an Bord mit. Als die Deutschen mit dem dritten Plattfuss am Strassenrand standen, hatten sie Glück im Unglück. SMG-Markenkollege Bernard Errandonea stoppte und überliess Kahle/Schünemann seinen zweiten Ersatzpneu – und das, obwohl er sich selbst schon einen «Platten» eingefangen hatte. Mit geliehenem Gummi und einer gehörigen Portion Vorsicht setzten Kahle und Schünemann ihre Fahrt fort.
Doch schon kurz darauf verlor ein weiterer Reifen kontinuierlich Luft. Glücklicherweise konnte die Crew hier das automatische Luftdrucksystem – das nur bei den Buggys erlaubt ist – einsetzen und den Pneu immer wieder befüllen. Kahle/Schünemann erreichten das Etappenziel auf Platz 33 in der Tageswertung mit über 20 Minuten Rückstand auf den schnellsten Buggy-Piloten Pascal Thomasse (MD-Buggy). Durch den Rückschlag für das HS RallyeTeam sind die Buggy Spitzenreiter ganz eng zusammengerückt. Kahle/Schünemann belegen die 22. Position in der Gesamtwertung und liegen nur 1.33 Minuten hinter Vorjahressieger Errandonea im baugleichen SMG-Diesel-Buggy. Isabelle Patissier (Dessoude), Pascal Thomasse (MD) und Ronan Chabot (SMG) liegen mit sechs, acht bzw. 14 Minuten Rückstand ebenfalls in Schlagdistanz.
Im Gegensatz zum Buggy lief es bei den anderen Fahrzeugen des HS RallyeTeams deutlich besser. Die Motorradfahrerin Tina Meier feierte mit Rang 109 ihr bestes Tagesergebnis bei der diesjährigen Dakar. Im Gesamtklassement klettert die Hamburgerin auf die 121. Position. Der MAN-Racetruck von Mathias Behringer, Hugo Kupper und Jochen Seiler fuhr auf dem verkürzten Teilstück erneut in die Top Ten. In der Gesamtwertung liegt das deutschniederländische Trio weiterhin auf Rang Elf.
Matthias Kahle: «Die ersten 50 Kilometer waren sehr schön zu fahren, danach war die Strecke unglaublich hart fürs Material. Das zweite Teilstück nach der neutralisierten Zone war wieder sehr schön und kurvenreich, das hat mich an die Akropolis Rallye in Griechenland erinnert. Besonders gegen Ende sind wir sehr vorsichtig gefahren, um nicht noch einen Reifen zu zerstören und weil der Motor in der Höhe etwas warmgelaufen ist. Morgen kann es eigentlich nur besser werden.»
Dr. Thomas M. Schünemann: «Bei meinen fünf Dakar-Starts habe ich schon viel erlebt, aber so ein Pech wie heute hatte ich noch nie. Dabei sind wir nicht anders gefahren als sonst. Drei Reifen sind uns heute um die Ohren geflogen und der vierte hat auch Luft verloren. Unser Dank gilt Bernard Errandonea, der uns einen seiner Ersatzreifen geliehen hat. Ich will gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn er uns nicht geholfen hätte. Das war eine ganz grosse Geste von ihm.»