Etappe 5: Al-Attiyah greift Leader Al-Rajhi an
Nasser Al-Attiyah war in den Dünen des «Emtpty Quarter» ganz in seinem Element. Auf der fünften Prüfung, nur 118 km lang, aber mit einigen Tücken setzte der Mann aus dem benachbarten Katar seine erste Bestzeit. Damit zog er im Gesamtklassement an Carlos Sainz (Audi RS Q-etron) zum Ehrenrang vorbei. Er lag nun 9:03 Minuten hinter dem weiter führenden Deutschen Timo Gottschalk und seinem einheimischen Toyota-Chauffeur Yazeed Al-Rajhi und ist seinem sechsten Sieg beim Marathon-Klassiker ein weiteres Stück nähergekommen. Der dreifache Sieger Carlos Sainz rangierte mit einem Rückstand von 11:31 Minuten nun auf dem dritten Platz vor dem Teamkollegen Mattias Ekström (+ 22:58).
Einen schweren Dämpfer musste der Dienstag-Sieger Sébastien Loeb einstecken. Im zweiten Prodrive Hunter kassierte er eine Zeitstrafe von 15 zusätzlichen Minuten, weil er auf der fünften Etappe einen Wegpunkt verpasste. Loeb, der eigentlich diesmal zum ersten Mal die Rallye Dakar gewinnen wollte, fiel nun auf neunten Platz (+ 43:03) zurück.
Das passt auf die fünfte Prüfung: In der Kürze liegt die Würze. Die fünfte Etappe führte den Wüstentross ins berühmt-berüchtigte «Empty Quarter» (Leeres Viertel), einer extrem lebensfeindlichen Wüstenregion. Kollege Tim Althof hat diese Prüfung etwas unter die Lupe genommen. Zwar stand die kürzeste Prüfung auf dem Plan, doch die Gefahren waren an diesem Tag offensichtlich. Während der fünften Auflage der Rallye Dakar in Saudi-Arabien haben die Fahrer und Teams in fünf Tagen bereits 1641 gewertete Kilometer zurückgelegt. Auf der fünften Etappe, die von Al-Hofuf nach Shubaytah führt, kommen weitere 118 Kilometer hinzu.
Die Prüfung schien täuschend einfach zu sein, doch in Wirklichkeit lauerten zwei große Gefahren. Einerseits die Länge der Überführungsstrecke. Auf der anderen Seite ging es ins Dünenmeer, wo jeder Kilometer doppelt weh tut. Sobald das Feld in den Sandbereich startete, sank die Durchschnittsgeschwindigkeit. Nur eine Handvoll Teilnehmer schaffen es wohl vor Sonnenuntergang zum Biwak in Shubaytah.
Das «Empty Quarter» mit den nie enden wollenden und hohen Sanddünen war das perfekte Gelände für den Wüstensohn Nasser Al-Attyiah, der im inzwischen besser gewohnten Prodrive Hunter seine Kenntnisse gleich zu Beginn erfolgreich umsetzte. Am ersten Wegpunkt bei km 39 lag der Vorjahressieger in der Tagestabelle 20 Sekunden vor Guerlain Chicherit (Toyota), 29 Sekunden vor Stéphane Peterhansel (Audi RS Q-etron), 24 Sekunden vor Guillaume de Mevius (Toyota Hilux) und 25 Sekunden vor dem Gesamtführenden Toyota-Team Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk. Der Vortagessieger Sébastien Loeb musste sich im zweiten Hunter hinter Juan Yacopini (Toyota), Mattias Ekström (Audi) und dem Montag-Sieger Lucas Moraes (Toyota) auf der neunten Tagesposition (+ 43) einordnen.
Bei km 83 war der neue Verfolger von Al-Attiyah der einheimische Leader Al-Rahji mit einer Minute Rückstand. Peterhansel (+ 1:32) wurde vor De Mevius (+ 1:38) und Loeb (+ 2:00) auf der dritten Position geführt.
Am Ende verbuchte Al-Attiyah seinen ersten Tagessieg, 1:51 Minuten vor Guerlain Chicherit und 1:58 Minuten vor Juan-Cruz Yacopini, beide im Toyota Hilux.
Am Donnerstag/Freitag steht die so geannnte 48-Stunden-Etappe, die Marathon-Etappe mit 48 Stunden ohne fremde Hilfe an.
| 46. Rallye Dakar 2024 |
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| Ergebnis auf der 5. von 12 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Diff. |
1 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Hunter | 1:37:25 |
2 | Chicherit/Winocq (F), Toyota | + 1:51 |
3 | Yacopini/Oliveiras-Carreras (RA/E), Toyota | + 1:58 |
4 | Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyoyta | + 2:00 |
5 | De Mevius/Panseri (BF), Toyota | + 3:08 |
6 | De Villiers/Murphy (ZA), Toyota | + 4:20 |
7 | Ekström/Bergqvist (S), Audi | + 5:16 |
8 | Prokop/Chytka (CZ), Ford | + 5:41 |
9 | Zala/Fiuza (LT/P), Mini | + 6:15 |
10 | Serradori/Minaudier (F), Century | + 8:40 |
| 46. Rallye Dakar 2024 |
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| Ergebnis nach der 5. von 12 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Diff. |
1 | Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyoyta | 17:24:04 |
2 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Hunter | + 9:03 |
3 | Sainz/Cruz (E), Audi | + 11:31 |
4 | Ekström/Bergqvist (S), Audi | + 22:58 |
5 | Serradori/Minaudier (F), Century | + 31:00 |
6 | Peterhansel/Boulanger (F), Audi | + 34:12 |
7 | Zala/Fiuza (LT/P), Mini | + 37:07 |
8 | De Mevius/Panseri (B/F), Toyota | + 41:51 |
9 | Loeb/Lurquin (F/B), Hunter | + 43:03 |
10 | Moraes/Monleon (BZ/E), Toyota | + 57:47 |