Dakar-Revanche: Die Abu Dhabi Desert Challenge
Die Rallye setzt sich aus einem Prolog sowie fünf Wertungsetappen zusammen. Die Streckenführung führt das Teilnehmerfeld vom erstmals genutzten Startort Al Ain ins Ziel in die Hauptstadt Abu Dhabi. Die Strecke führt mit 1189 Kilometer Sonderprüfungen über eine Gesamtdistanz von 1920 Kilometer.
Bei der 34. Auflage des emiratischen Klassikers werden 96 der 114 Fahrzeuge um Weltmeisterschaftspunkte kämpfen: 34 in den FIA-Klassen (18 in Ultimate, 11 in Challenger und 5 in SSV) sowie die FIM-Klassen.
Wenige Wochen nach seinem Sieg bei der Dakar geht Yazeed Al Rajhi zusammen mit seinem Copiloten Timo Gottschalk (Toyota-Overdrive Racing) zum ersten Mal als Tabellenführer in einen WM-Lauf. Der saudische Fahrer hat eine besondere Verbindung zur ADDC, wo er 2023 seinen ersten W2RC-Sieg errang. Seitdem hat er drei weitere Siege errungen und ist damit der größte Herausforderer von Nasser Al Attiyah und mit seinem Dacia Sandrider. Ein Dakar-ADDC-Doppelsieg, ein noch nie dagewesenes Kunststück in der Ultimate-Klasse, würde Al Rajhi einen noch spezielleren Platz in den Annalen des Rennens und der W2RC als Ganzes einbringen.
Für Al Attiyah, dem viermaligen Sieger (2008, 2016, 2021 und 2024) würde ein fünfter Triumph Sieg beim ADDC in der Meisterschaftswertung an die Spitze heranbringen. Sein Dacia-Teamkollege Sebastien Loeb wird nach seinem Ausscheiden bei der Dakar auf Wiedergutmachung aus sein.
Für Henk Lategan (Toyota Gazoo Racing) aktueller Zweiter der Gesamtwertung stellt Abu Dhabi absolutes Neuland dar. Der Südafrikaner hat noch nie ein Rennen außerhalb seiner nationalen Meisterschaft und der Dakar bestritten. Nicht weniger als neun Hilux werden neben ihm im W2RC-Feld an den Start gehen.
Darunter sind die Werksfahrer Seth Quintero und Lucas Moraes sowie Eryk Goczał und sein Vater Marek, die mit Overdrive Racing erstmals in der Ultimate-Klasse antreten. Im Jahr 2023 gewann Eryk Goczał im zarten Alter von 18 Jahren und 70 Tagen die Dakar in der SSV-Klasse und war damit der jüngste Fahrer, der jemals einen Meisterschaftslauf gewonnen hat. Der Pole, der in diesem Jahr 20 Jahre alt ist, wird jedoch nicht der jüngste Hilux-Fahrer sein. Diese Ehre wird Saood Variawa (Toyota Gazoo Racing) zuteil, der 19 Jahre alt ist. Der Südafrikaner ist seit Januar letzten Jahres der jüngste Dakar-Etappensieger in dieser Klasse.
Ford M-Sport bringt zwei Raptors mit, um sich über die Rub' al Khali zu erheben. Am Steuer sitzen Mattias Ekström (Dritter der Dakar vor Al Attiyah) sowie Mitch Guthrie (Fünfter). Carlos Sainz, der viermalige Dakar-Sieger wird nicht an der zweiten Runde der World- Rally-Raid Meisterschaft 2025 in Abu Dhabi teilnehmen. Die Abwesenheit der spanischen Motorsportlegende ist mit einer strategischen Entscheidung von M-Sport begründet.
Auch Mini X-raid setzt zwei Autos mit Guillaume de Mevius und João Ferreira ein. De Mevius fährt nach der schweren Verletzung bei einem privaten Verkehrsunfall von Mathieu Baumel neu mit Alex Winocq als Navigator.
Alle vier Dakar-Tagessieger sind mit Dacia, Ford, Mini und Toyota vertreten. Wenn es um die reine Anzahl geht, hat Toyota mit zehn Hilux-Fahrern gegenüber den jeweils zwei Fahrzeugen der drei Rivalen, natürlich einen klaren Vorteil.
Drei ehemalige ADDC-Sieger stehen auf der Ultimate-Nennliste: Nasser Al Attiyah, Yazeed Al Rajhi und Martin Prokop (Orlen Jipocar Team). Wie Al Rajhi hat auch Prokop eine besondere Beziehung zur ADDC. Der tschechische Fahrer gewann 2018 in den Emiraten und hat seitdem zwei zweite Plätze (2022 und 2023) erreicht. Nach einem enttäuschenden neunten Platz in Abu Dhabi in der vergangenen Saison will Prokop mit seinem Ford Pick-up dem er den Spitznamen «Shrek» gegeben hat, zu früheren Bestform zurückfinden.