Wegen Fluchen im TV: Fourmaux zahlt 10.000 € Strafe
Das Vergehen: Der Franzose hatte während einer TV-Live-Übertragung der Power Stage-Prüfung geflucht - was den FIA gar nicht gefiel und nun im Nachhinein zu der teueren Strafzahlung führte.
Die Rallye Schweden wird Fourmaux noch lange als eine besonders ereignisreiche Rallye Erinnerung bleiben. Mit fünf weiteren Fahrern lag er in einer engen Auseinandersetzung um den möglichen Gesamtsieg. Dann verlor der Hyundai-Neuzugang am Samstag viel Zeit, nachdem er vergessen hatte, seinen Helm vor einer Wertungsprüfung richtig am Kopf festzuzurren. Zwei weitere Etappen später blieb er schließlich in einer Schneewehe stecken, was den Tag beedndete. .
Als Fourmaux am Finaltag wieder an den Start ging, musste er den Wettbewerb nach der Road Order von der Spitze aufnehmen. Der Franzose entschied sich seine Reifen für die Powerstage zu schonen und konnte mit der fünftbesten Zeit noch einen Punkt einheimsen.
n seinem TV-Interview am Ende der Schlussetappe meinte Fourmaux nonchalant: «„….we f…ed up yesterday» - übersetzt mit etwa «..wir haben es gestern einfach vermasselt».
Die Aussage mit dem Schimpfwort wurde von den verantwortlichen Sportfunktionären als Verstoß gegen Artikel 12.2.1.l des Internationalen Sportkodex (ISC) der FIA gewertet.
In einem offiziellen Bericht der Rennleitung heißt es dazu, dass Fourmaux auf Nachfrage erklärte, er habe sich auf den/die Fehler bezogen, den/die er am Vortag gemacht hatte. Er habe dabei Worte umgangssprachlich beschreibend in dem Sinne verwendet habe, dass er einen Fehler gemacht habe. Er hat sich entschuldigt, da er mit diesen Worten niemanden beleidigen oder verletzen wollte.
Im Bericht der Stewards heißt es weiter: «Die Stewards erinnerten den Fahrer und den Teamvertreter an die Haltung der FIA nicht nur in Bezug auf unangemessene Sprache, sondern auch in Bezug auf verbale/physische Beschimpfungen und politische, religiöse und persönliche Äußerungen oder Kommentare, die insbesondere gegen den allgemeinen Grundsatz der Neutralität verstoßen, den die FIA gemäß ihren Statuten fördert. Die Sportkommissare und die FIA erkennen an, dass die fraglichen Worte leider zu einer gängigen Umgangssprache geworden sind. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies nichts an der Tatsache ändert, dass solche Ausdrücke weithin als ordinär angesehen werden und in der öffentlichen Diskussion, einschließlich Live-Übertragungen im Fernsehen, unangebracht sind.“
Die Stewards stellten somit fest, dass es sich um einen Verstoß gegen den Internationalen Sportkodex der FIA von 2025 handelte.
Das Bulletin beinhaltet weiter:
«Bei der Festlegung der angemessenen Strafe für diesen Verstoß haben die Stewards die folgenden mildernden Umstände berücksichtigt:
- Es ist das erste Mal, dass der Fahrer wegen eines solchen Verstoßes vor die Sportkommissare geladen wird.
- Englisch ist nicht die Muttersprache des Fahrers.
Der verwendete Ausdruck ist in bestimmten Kulturen ein eher umgangssprachlicher Begriff und war nicht als Beleidigung gedacht ist. Der Fahrer hat eingeräumt, dass es sich um eine Fehleinschätzung handelte, die er in der Hitze des Gefechts unmittelbar nach dem Zieleinlauf der WP18 Umea (Powerstage) gemacht hat.
- Die Bemerkung war selbstbezogen, bezog sich ausschließlich auf die eigene Leistung des Fahrers und richtete sich nicht gegen eine andere Person oder Einrichtung. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass damit eine andere Partei beleidigt werden sollte.
- Der Fahrer hat den unangemessenen Charakter des Kommentars sofort erkannt und sich unaufgefordert bei den Stewards und der FIA entschuldigt. Darüber hinaus verpflichtete er sich freiwillig, eine öffentliche Entschuldigung auf seinem Social-Media-Konto zu veröffentlichen, die inzwischen auch veröffentlicht wurde.
Der Fahrer hat den Stewards versichert, dass er in Zukunft mit mehr Vorsicht seinen Aussagen machen wird».