«Dakar»: Spanisch-deutscher Triumph
Carlos Sainz auf dem Weg zur Führung
Die vierte Prüfung von San Juan nach Chilecito mit einem Anden-Anstieg auf über 3.300 Meter war mit 657 Kilometern die längste Entscheidung der 36. Rallye Dakar. Gleichzeit aber war sie auch die längste Prüfung der Rallye Dakar in Südamerika seit der Premiere 2009.
Auf der zweigeteilten Prüfung, die von einem 111 km langen neutralisierten Abschnitt unterbrochen war, spielte der Spanier Carlos Sainz, Dakar-Gewinner von 2010, das ganze Potenzial des zweiradgetriebenen SMG-Buggys mit dem 400 PS starken V8-Saubermotors aus 7.000 ccm Hubraum aus. Er verdarb den Minis des deutschen X-raid-Teams den fast totalen Tageserfolg. Der zweifache Rallye-Weltmeister stampfte mit 5.20:32 Stunden die Bestmarke in den argentinischen Schotter und war damit 6:04 Minuten schneller als der elfmalige Rekordsieger Stéphane Peterhansel im X-raid-Mini, dessen Dieselmotor aber 307 PS aus knapp 3-Liter-Hubraum leistet. Wegen des Allradantriebs ist der Mini mit 1.900 kg zudem 450 kg schwerer als der SMG-Buggy. Dem französischen Vorjahressieger Peterhansel folgten in der Tageswertung mit Nasser Al-Attiyah, Federico Villagra, Vortagessieger Nani Roma und Orlando Terranova seine vier Mini-Kollegen. Bis zu Aufstieg lag Al-Attiyah noch vor Sainz, beim Abstieg aber zog Sainz zum Tagessieg und zur Führung vorbei.
An der Spitze der diesjährigen Rallye Dakar ging das «Bäumchen-wechsel-dich-Spiel» am vierten Tag munter weiter. Sainz lag als vierter Spitzenreiter danach 2:06 Minuten vor seinem am Vortag führenden Landsmann Nani Roma. Mit einem Rückstand von 5:56 Minuten folgte der Katarer Nasser Al-Attiyah. Hinter seinem argentinschen X-raid-Partner Orlando Terranova Rückstand: 13:08 Minuten) blieb Peterhansel weiter Fünfter, er reduzierte aber seinen Rückstand von 24:08 auf 18:10 Minuten.
Giniel de Villers und sein norddeutscher Co-Pilot Dirk von Zitzewitz, die im VW Touareg die Südamerika-Premiere 2009 gewonnen hatten, behaupteten im Toyota Hilux ihren sechsten Gesamtrang. Um einem Platz auf den 22. Rang stiegen als beste Deutsche Stephan Schott und Holm Schmidt im Mini All4 im Gesamtklassement auf.
Für den Vorjahresachten Guerlain Chicherit war die Rallye Dakar diesmal bei Kilometer 427 vorbei. Nach einer ohnehin nicht sehr glücklichen Rallye mit einigen technischen Problemen fing sein Chevrolet-Buggy sein Feuer. Der ehemalige Trickski-Champion kam mit dem Schrecken davon.
Ergebnis nach der 4. von 13 Prüfungen:
1. Sainz/Gottschalk (E/D) SMG-Buggy: 14:52:47 h.
2. Roma/Perrin (E/F) Mini: + 2:06 min.
. Al-Attiyah/Cruz (QA/E) Mini: + 6:56
4. Terranova/Fiuza (RA/P) Mini: + 13:08
5. Peterhansel/Cottret (F) Mini: + 18:10
6. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D) Toyota Hilux: + 39:10
7. Laveille/Garcin (F) Haval: + 46:20
8. Villagra/Perez Companc (RA) Mini: + 47:12
9. Holowzcyc/Zhiltsov (PL/RUS) Mini: + 33:56
10. Dabrowski/Czabor (PL) Toyota: + 1:18:44 h.
Ergebnis 4. Prüfung:
1. Sainz/Gottschalk (E/D) SMG-Buggy: 5:20:32 h.
2. Peterhansel/Cottret (F) Mini: + 6:04 min.
3. Al-Attiyah/Cruz (QA/E) Mini: + 8:58
4. Villagra/Perez Companc (RA) Mini: + 13:19
5. Roma/Perrin (E/F) Mini: + 14:08
6. Terranova/Fiuza (RA/P) Mini: + 16:04
7. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D) Toyota Hilux: + 24:49
8. Laveille/Garcin (F) Haval: + 26:59
9. Thomasse/Laroque (F) Buggy MD Rallye: + 33:37
10. Rakhibayev/Demanenko (KAZ/RUS) Toyota: + 34:08