Newcomer Loeb dominiert weiter Rallye Dakar
Sébastien Loeb baute seine Führung aus
Der neunfache Rallye-Rekordchampion Sébastien Loeb scheint sich bei der 38. Rallye Dakar im Peugeot 2008 DKR pudelwohl zu fühlen. Der letztjährige Citroën-Tourenwagen-Pilot kam auch auf der fünften Etappe vom argentinischen Jujuy ins 642 km entfernte bolivianische Uyuni erneut bestens zurecht. Er glänzte auf diesem Abschnitt mit seiner dritten Bestzeit um 22 Sekunden vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz und 3:00 Minuten vor dem Vortagessieger Stéphane Peterhansel. Der 78-fache WM-Sieger Loeb baute seine Führung inzwischen auf 7:48 Minuten Vorsprung zum elffachen «Dakar»-Rekordgewinner Peterhansel aus.
«Es war ein guter Tag. Ich habe vom Start bis ins Ziel hart gepusht. Daniel machte mit seiner Navigation einen Super-Job. Er war einfach perfekt», führte Loeb an. «Morgen sind wir das erste Auto auf der Piste. Das ist dann eine andere Story, aber ein Teil der Erfahrung, die wir machen müssen. Es ging heute sehr hoch, aber wir sindokay. Alles lief bestens. Wir hatten mit dem Auto keine Probleme.»
Peugeot feierte damit nach dem Mittwoch den nächsten dreifachen Triumph, belegte zum vierten Mal in Folge die beiden ersten Plätze der Tageswertung und liegt auch mit diesem Trio im Gesamtklassement vorne. Sainz, Sieger von 2010, schaffte mit seiner zweitbesten Tageszeit nun den Sprung auf den dritten Gesamtrang (Rückstand: 13:26 Minuten) und verdrängte damit den Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah, der ím Mini mit einem Rückstand von 3:07 Minuten den vierten Etappenplatz erreichte, um 50 Sekunden auf den vierten Rang. Hinter ihm folgten die beiden Toyota Hilux mit Leroy Poulter (18:38 Minuten Rückstand) und Giniel de Villiers, der mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz bereits 21:53 Minuten zurücklag. Cyril Despres, fünfmaliger Sieger der Motorrad-Wertung, musste im vierten Peugeot 2008 DKR fiel auf den vorläufigen 22. Gesamtrang ab. «Wir müssen ein Elektronik-Problem gehabt haben, das uns fast eine Stunde gekostet hat», erklärte Despres.
Loeb kam am Start in den zweiten Teil der Marathon-Prüfung, auf der kein Service erlaubt war, mit seinem heckgetriebenen Peugeot 2008 DKR am besten weg. Hinter ihm kämpften erneut Sainz, Peterhansel, der in seiner Funktion als Vortagesieger als erstes Fahrzeug auf die Schotterpiste gestartet war, und Al-Attiyah um die Jägerrolle. Am dritten Kontrollpunkt hatten die Drei mit 1:15 Minuten den gleichen Rückstand auf Loeb. Al-Attiyah war im Peugeot-Sandwich von Sainz und Peterhansel. Während Loeb sich stetig absetzte, nur Sainz konnte seinem Tempo einigermaßen folgen, fielen Peterhansel und Al-Attiyah im der Schlussphase leicht ab. Peterhansel konnte kurz vor dem Ziel im Kampf um den dritten Tagesplatz Al-Attiyah abfangen und diesen um sieben Sekunden auf den vierten Etappenrang verdrängen.
Die fünfte Entscheidung führte in Bolivien auf 4.600 Meter Höhe und erreichte damit in den Anden die bislang höchsten Punkte in einer gewerteten Sektion der Rallye Dakar. Die Fahrzeuge mussten in der Sauerstoff armen Region einen Leistungsverlust von etwa 45% hinnehmen. Das Ziel der fünften Prüfung wurde wegen eines starken Sturm um 7 km vorverlegt.
Ergebnis nach der 5. von 13 Etappen:
1. Loeb/Elena (F/MC). Peugeot 2008 DKR, 13:17:25 h.
2. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 7:48 min.
3. Sainz/Cruz (E), Peugeot 2008 DKR, + 13:26
4. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini ALL4 Racing, + 14:16
5. Poulter/Howie (ZA), Toyota Hilux, + 18:38
6. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 21:53
7. Hirvonen/Perin (FIN/F), Mini All4 Racing, + 23:2
8. Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota Hilux, + 29:00
9. Vasilyev/Zhiltsov (RUS), Toyota Hilux, + 33:27
10. Al Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 37:43
Etappenwertung (320 km):
1. Loeb/Elena (F/MC). Peugeot 2008 DKR, + 3:32:34 h.
2. Sainz/Cruz (E), Peugeot 2008 DKR, + 22 sec.
3. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 3:00 min.
4. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini All4 Racing, + 3:07
5. Poulter/Howie (ZA), Toyota Hilux, + 6:07
6. Hirvonen/Perin (FIN/F), Mini All4 Racing, + 7:42
7. De Villiers/Von Zotzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 8:36
8. Gordon/Walch (USA), Gordini Hummer, + 9:20
9. Terranova/Graue (RA), Mini All4 racing, + 10:15
10. Roma/Haro Bravo (E), Mini All4 Racing, + 10:33