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Wolfgang Fischer (Hero) über PS: Verwirrende Angaben

Von Ivo Schützbach
2017 beendete Joaquim Rodrigues die Rallye Dakar für den indischen Hersteller Hero auf Platz 10. Speedbrain-Teamchef Wolfgang Fischer ist zuversichtlich, dass dieses Jahr mehr möglich ist.

Seit April 2016 arbeiten die Rallye-Experten der Firma Speedbrain aus Stephanskirchen mit dem indischen Motorrad-Giganten Hero zusammen. Teamchef Wolfgang Fischer verfügt über jede Menge Marathon-Erfahrung und hat bereits mit Honda, BMW und Husqvarna gearbeitet.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem Boss des Hero MotoSports Team Rally vor dem morgigen Start der 40. Dakar.

Wolfgang, was habt ihr am Motorrad gegenüber der Dakar 2017 geändert?

Wir haben auf Basis unseres bewährten Motorrads ein Evo-Paket gemacht, mit dem hauptsächlichen Augenmerk, das Motorrad ergonomisch zu verbessern und auch die Gewichtsverteilung.

Nachdem die Dakar immer technischer wird, gibt es auch bei den anderen Herstellern die Bestrebungen, die Bikes wendiger zu machen. Wir haben einen neuen Tank und den Schwerpunkt verlagert. Wir versuchten, das Gewicht zentral nach unten zu bringen, wir machten ein Redesign des Bodyworks und gestalteten alles kompakter. Den Navigationstower haben wir erleichtert und die Sicht nach vorne verbessert, weg von der geschlossenen Verkleidung.

Hat sich an euren Fahrzeugdaten 450 ccm, 50 PS, Drehzahlen bis 12.000/min und 140 kg Gewicht ohne Sprit etwas geändert?

Die 12.000 Umdrehungen und die PS haben wir nie mitgeteilt, da gibt es keine Daten. Um die 140 kg ohne Sprit ist zirka, da muss man immer vorsichtig sein. Es kommt darauf an, ob das Motorrad rennfertig ist, mit dem ganzen Navigationszeug drauf.

Warum kommuniziert ihr die Motorleistung nicht?

Weil das ein Rennmotor und der von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich ist. Es geht schon los, wo die Leistung gemessen wird, am Hinterrad, an der Kupplung, mit welchem Reifen. Dann hat man 50, 60 oder 65 PS – diese Angaben sind verwirrend. Man müsste alle Motorräder auf einem Prüfstand am selben Tag miteinander messen, dann hätte man einen Vergleichswert.

Traust du deinem Team dieses Jahr zu, dass ihr besser als auf Platz 10 abschneidet?

Man muss sich immer verbessern. Wir hatten letzten Jahr mit Joaquim Rodrigues einen Rookie am Start, er fährt jetzt zum zweiten Mal. Sein Ziel ist, sich zu verbessern. Deshalb haben wir auch am Motorrad gearbeitet, damit er ein besseres Werkzeug hat, mit dem er sich leichter tut. Dass er mehr Reserven für ein härteres Rennen hat.

Mit dem Spanier Oriol Mena haben wir einen neuen Fahrer dabei, eines der Ziele unseres Teams ist, dass wir Rookies in die Dakar bringen. Er hat sich die letzten Monate im Training und bei Tests sehr gut gemacht.

Der dritte Fahrer ist CS Santosh aus Indien, letztes Jahr hatten wir nur ihn und Rodrigues.

Yamaha-Rennchef Eric de Seynes sagt, dass ihr Budget nicht im Ansatz mit dem von KTM oder Honda vergleichbar ist. Wo muss man euch einordnen?

Den Betrag kann man nicht nennen, weil man nicht in einem Atemzug Entwicklungs- und Einsatzkosten sagen kann.

Die Einsatzkosten für einen Teilnehmer, der sich ein Motorrad zum Beispiel von KTM kauft, ist mit Bike, Reisekosten, Hotel und einem Mechaniker bei 100.000 Euro. Das ist für einen Privatfahrer.

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