Sam Sunderland (KTM): Warum die 60-Minuten-Strafe?
Sam Sunderland
Am Ruhetag hatte Sam Sunderland noch vermutet: «Es wird in der zweiten Woche noch schlimme Massaker geben.» Jetzt hat es ausgerechnet den schnellen Engländer erwischt. Sammy musste am gestrigen Dienstag bei der Dakar-Rallye einen heftigen Rückschlag in Kauf nehmen. Auf der Etappe von San Juan nach Pisco bekam der Dakar-Sieger von 2017 eine Zeitstrafe von 60 Minuten aufgebrummt, die ihn auf den aussichtslosen neunten Platz der Gesamtwertung zurückwarf. Die Strafe wurde erst Stunden nach der Zieldurchfahrt verhängt, deshalb kursierten anfangs noch andere Zwischenstände in der Gesamtwertung.
Was war passiert? «Es ging nach der Zielankunft drunter und drüber», berichtete Hannes Kinigadner, Sohn von Ex-Weltmeister Heinz Kinigadner. «Er hat die 60-Minuten-Zeitstrafe bekommen, weil das elektronische Ortungssystem 'IRITRACK' nicht funktioniert hat, das der Veranstalter für alle Teilnehmer liefert. Vor drei Tagen ist das bei einem Yamaha-Fahrer auch schon passiert, der allerdings keine Strafe bekommen hat. Normal muss man das vor dem Start reparieren und dann später starten. Sam Sunderland ist deswegen gestern nicht als Erster losgefahren, sondern als Vierter. Er hat dann zwei Fahrer vor sich gehabt, nachdem Brabec einen Motorschaden gehabt hat. Dadurch ist das Fahren für Sam leichter gewesen. Er wurde deshalb am Abend verdächtigt und beschuldigt, den Elektronikfehler absichtlich hervorgerufen zu haben. Deshalb hat er die Strafe gekriegt.»
Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM: «Unsere Teamführung hat in der Nacht noch lange mit dem Veranstalter diskutiert, aber am Ende mussten wir die Strafe in Kauf nehmen. Ohne diese 60 Minuten wäre Sam jetzt an vierter Stelle, nur drei Sekunden hinter Matthias Walkner. In diesem Fall hätten wir jetzt nicht nur das spannende Duell um den Sieg zwischen unseren Werksfahrern Toby Price und Pablo Quintanilla, sondern auch noch ein sehr enges Duell um Platz 3 zwischen Walkner und Sunderland… Wir haben bisher noch nie erlebt, dass zwei Tage vor Ende der Dakar der Zeitplatzierte nur 1 Minute hinter dem Leader lag.»
Auch Honda-Hoffnung Kevin Benavides wurde bestraft – er bekam sogar drei Strafstunden. Der Grund: Er hat sich am Montag ein zusätzliches Roadbook mit zusätzlichen Notizen auf den Tank geklebt hat, was in diesem Jahr nicht mehr erlaubt ist. 2019 darf man das Roadbook nicht mehr durch eigene Aufzeichnungen ergänzen.
DAKAR MOTO - ERGEBNIS ETAPPE 8
1. Matthias Walkner (A/KTM) in 3:55:25 Stunden
2. Pablo Quintanilla (RCH/Husqvarna) + 0:45 Minuten
3. Toby Price (AUS/KTM) + 1:13 min
4. Andrew Short (USA/Husqvarna) + 9:51 min
5. Adrien Van Beveren (F/Yamaha) + 11:48 min
6. Luciano Benavides (RA/KTM) + 12:51 min
7. Jose Cornejo Florimo (RCH/Honda) + 13:48 min
8. Xavier de Soultrait (F/Yamaha) + 15:50 min
9. Michael Metge (F/Sherco TVS) + 18:11 min
10. Oriol Mena (E/Speedbrain) + 24:38 min
11. Joakim Rodriguez (P/Speedbrain) + 26:24 min
12. D. Nosiglia Jager (BOL/Honda) + 31:33 min
13. Adrian Metge (F/Sherco TVS) + 32:37 min
14. Ross Branch (RB/KTM) + 35:08 min
15. Maurizio Gerini (I/Husqvarna) + 39:23 min
DAKAR MOTO - GESAMTSTAND NACH ETAPPE 8
1. Toby Price (AUS/KTM) in 28:53:08 Stunden
2. Pablo Quintanilla (RCH/ Husqvarna) + 1:03 Minuten
3. Matthias Walkner (A/KTM) + 6:35 min
4. Adrien Van Beveren (F/Yamaha) + 9:54 min
5. Andrew Short (USA/Husqvarna) + 39:27 min
6. Xavier de Soultrait (F/Yamaha) + 46:17 min
7. Luciano Benavides (RA/KTM) + 1:04:24 h
8. Jose Cornejo Florimo (RCH/Honda) + 1:05:44 h
9. Sam Sunderland (GB/KTM) + 1:06:38 h
10. Oriol Mena (E/Speedbrain) + 1:49:51 h
11. D. Nosiglia Jager (BOL/Honda) + 2:22:20 h
12. Laia Sanz (E/KTM) + 2:59:45 h
13. Ross Branch (RB/KTM) + 3:18:40 h
14. Kevin Benavides (RA/Honda) + 3:21:41 h
15. Maurizio Gerini (I/Husqvarna) + 3:59:00 h