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Matthias Walkner (KTM): «Wir hatten viel zu feiern»

Von Günther Wiesinger
Matthias Walkner: Wüste und Sand wird es bei den Saudis in rauen Mengen geben

Matthias Walkner: Wüste und Sand wird es bei den Saudis in rauen Mengen geben

Matthias Walkner ist neugierig auf die erste Dakar-Rallye in Saudi-Arabien. Der 2-h-Zeitunterschied zu Riad gilt als vorteilhaft, das Alkoholverbot wird als Wettbewerbsnachteil für KTM betrachtet.

Bei der erstmals in Saudi-Arabien stattfindenden Dakar-Rallye (5. bis 17. Januar 2020) profitieren die Teams von nur zwei Stunden Zeitunterschied: 19 Uhr in Saudi-Arabien entspricht 17 Uhr in Mitteleuropa. Die Tagesergebnisse und TV-Berichte werden also nicht zu nachtschlafener Zeit ausgestrahlt wie aus Südamerika. Das gilt bei den Herstellern, Teams und Sponsoren als Pluspunkt.

Bei den Fahrern wird dieser Aspekt nicht so positiv gesehen. «Für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Dakar sind die zwei Stunden vorteilhaft», sagt Matthias Walkner, 2018 Dakar-Sieger für Red Bull KTM. «Denn in Südamerika waren wir vier Stunden vorn. Das war für mich super. Wenn es bei uns in Europa 8 Uhr früh war, bin ich nach südamerikanischer Zeit halt um 4 Uhr aufgestanden. Ich habe mich dadurch bei meiner inneren Uhr fast nicht umstellen müssen; ich habe den europäischen Schlafrhythmus beibehalten können. Aber das ist nebensächlich. Für die Medienarbeit ist der Zwei-Stunden-Unterschied sicher viel gescheiter. Auch für die TV-Übertragungen. Da wird sich einiges verbessern, auch beim Aufwand bei den Filmaufnahmen. Die Saudis wollen mit Hilfe des Rallye-Sports der ganzen Welt zeigen, welche Attraktionen sie zu bieten haben und wie super gut sie aufgestellt sind. Die werden allgemein Vollgas geben. Sie haben ja in Riad auch den Schwergewichts-Boxkampf im Dezember veranstaltet und dann das Herren-Tennis-Turnier.»

KTM-Berater und Walkner-Entdecker Heinz Kinigadner hält es für einen Wettbewerbsnachteil für das Innviertler-KTM-Werksteam, weil in Saudi-Arabien striktes Alkoholverbot gilt und Zuwiderhandelnde ausgepeitscht werden. Für einen echten Innviertler KTM-Mechaniker gehört aber ein Feierabendbier zu den Grundnahrungsmitteln.

Kinigadner schmunzelnd: «Zuerst wollte die Dakar-Organisation die KTM-Siegesserie stoppen, indem sie den Hubraum auf Wunsch der Japaner auf 450 ccm beschränkt haben. Aber wir haben inzwischen neunmal mit der 690er- und neunmal mit der 450er-KTM gewonnen. Da uns der Veranstalter also mit neuen Technik-Vorschriften nicht einbremsen konnte, locken sie uns jetzt in ein Land, in dem der Alkoholgenuss verboten ist. Da treffen sie uns bei KTM sozusagen an einer wunden Stelle…»

Matthias Walkner war über dieses strenge Gesetz bei den Saudis nicht im Bilde. «Aber wenn es der Kini sagt, wird es schon wahr sein. Haha», lachte der 33-jährige Salzburger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben bei den Rallyes in den letzten Jahren bei Red Bull KTM viel zu feiern gehabt. So viel ich mitgekriegt habe, ist bei diesen Gelegenheiten immer ein Bier-Vorrat im Team-Lkw an Bord gewesen… Aber ich selber kann ganz gut zwei Wochen ohne Bier leben.»

Alle Dakar-Sieger von KTM

2001: Fabrizio Meoni
2002: Fabrizio Meoni
2003: Richard Sainct

2004: Nani Roma
2005: Cyril Despres
2006: Marc Coma
2007: Cyril Despres
2008: abgesagt
2009: Marc Coma
2010: Cyril Despres
2011: Marc Coma
2012: Cyril Despres
2013: Cyril Despres
2014: Marc Coma
2015: Marc Coma
2016: Toby Price
2017: Sam Sunderland
2018: Matthias Walkner

2019:
Toby Price

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