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Von der Piste in die Wüste: Snowboarder bei der Dakar

Von Kay Hettich
Martin Freinademetz' dritter Start bei der Rallye Dakar

Martin Freinademetz' dritter Start bei der Rallye Dakar

Schon zum dritten Mal nimmt Martin Freinademetz an der legendären Rallye Dakar teil. Was nur wenige Motorsport-Fans wissen: Der Österreicher war Profi-Sowboarder und ein wahrer Könner seines Fachs.

Martin Freinademetz wurde vor 50 Jahren in Innsbruck geboren. Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahren war der Österreicher einer der einflussreichsten europäischen Profi-Snowboarder und erzielte Erfogle, die sich sehen lassen können: Er ist neunfacher österreichischer und dreifacher europäischer Snowboardmeister. Vier Mal gewann er die World Pro Tour und war zwei Mal ISF-Weltmeister.

Später fand Freinademetz im Enduro-Sport seine zweite Liebe und machte sich als Organisator der Red Bull Romaniacs einen Namen. Selbst scheut der Tiroler kein Risiko und nimmt 2020 zum dritten Mal an der Rallye Dakar teil. Das Abenteuer genießen und das Ziel erreichen ist das Ziel des ehemaligen Weltklasse-Snowboarders

Freinademetz startet am kommenden Sonntag (5.1.2020) als Privatfahrer in der Kategorie «Original by Motul» und muss die härteste Rallye der Welt ohne Unterstützung überstehen. Darum schreibt sich der 50-Jährige Tiroler selbst ganz groß ins Roadbook, seine Risikobereitschaft zu zügeln. 

«Ich will versuchen, gemütlich zu fahren und nicht zu viel am Gasgriff zu drehen. Mir geht es ganz klar darum, das Ziel zu erreichen. Die Platzierung ist zweitrangig, ich will dieses Abenteuer genießen», betonte Freinademetz. «Bei der Dakar wird einem schon sehr viel abverlangt, weil sie so irrsinnig lang ist. Jeder einzelne Tag dauert endlos lange. Start ist teilweise um 4.00 Uhr Früh, dann muss man mal 200 oder 300 Kilometer bis zum Start der Sonderprüfung fahren. In der Früh hat es in Saudi Arabien derzeit um die Null Grad, tagsüber steigen die Temperaturen auf mehr als 30 Grad. Die Sonderprüfungen sind teilweise 600 Kilometer lang. Und danach sollte man dann noch das Motorrad reparieren.»

«Schlafen kann man auch nicht wirklich gut. Denn während der Nacht laufen zahlreiche Aggregate und es ist immer was los. Das alles zehrt natürlich an den Kräften. Ich hoffe, dass ich jeden Tag nicht allzu spät ins Ziel komme und dass ich keinerlei große Schäden beheben muss, dass mich die Mechanikerarbeiten jeden Tag also nicht zu viel Zeit kosten. Wenn mir dann auch kein heftiger Sturz passiert, dann sollte die Zielankunft möglich sein.»

Erstmals war Freinademetz 2007 bei der klassischen Dakar (von Lissabon nach Dakar) dabei. Mit dem Wechsel nach Südamerika griff er ein zweites Mal an. Der neue Austragungsort in Saudi-Arabien hat die Neugier und Abenteuerlust des KTM-Piloten erneut geweckt.

«Vor Allem fasziniert mich die Landschaft, diese Wüstenlandschaft und diese unzähligen Kilometer durch's Nichts, wo man irgendwie doch den richtigen Weg navigieren muss. Und ich habe es nach wie vor in mir, dass ich immer wieder auf's Neue meine Grenzen ausloten will. Aber ich habe auch den Ehrgeiz, dass es Hand und Fuß haben soll, wenn ich etwas in Angriff nehme, und dass es zum Erfolg führen soll. Das möchte ich bei dieser Dakar wieder schaffen.»

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