Heinz Kinigadner: «Die Serie von KTM ist beachtlich»
Sand-Spezialist Sam Sunderland auf der Red Bull-KTM
Der Tiroler Heinz Kinigadner, 250-ccm-Motocross-Weltmeister 1984 und 1985 und KTM-Berater, hat selber siebenmal die Dakar bestritten, 2000 nahm er zum letzten Mal als Aktiver teil. Er begleitet sie seit seinem Rücktritt 2000 regelmäßig mit Sohn Hannes gemeinsam mit dem Red Bull-KTM-Tross. «Für uns Begleiter ist die Dakar-Rallye in Saudi-Arabien ein bisschen problematisch, weil du im Gegensatz zu Südamerika nicht immer mit dem Tross und dem Team mitfahren kannst. Die zweite Woche geht Richtung Jemen und in die Nähe von Abu Dhabi. Die Route ist nur 200 km entfernt.»
KTM hat seit 2001 nicht weniger als 18 Dakar-Siege in Serie erobert. 2008 fiel die Rallye wegen der politischen Unruhen in einigen afrikanischen Ländern aus. Es gab Drohungen von Terroristen, es drohten Entführungen und Lösegeldforderungen. Deshalb wich Promoter A.S.O. für neun Jahre nach Peru, Argentinien, Chile und Bolivien aus. Jetzt hat sich Saudi-Arabien die Austragungsrechte für fünf Jahre für 85 Millionen US-Dollar gesichert.
Honda hat in den letzten sieben Jahren versucht, die Dakar mit viel Aufwand und einem neuen Werksteam zu gewinnen, aber die Japaner sind seit 30 Jahren ohne Sieg. Gegen KTM war bisher kein Kraut gewachsen.
«Bei Honda ist sicher Joan Barreda der Sieganwärter Nummer 1. Er ist der Schnellste. Aber er ist auch der größte Wackelkandidat bei Honda. Aber Ricky Brabec hat inzwischen auch schon die vierte Dakar vor sich», meint Heinz Kinigadner. «Kevin Benavides und mit Concalves muss man auch rechnen», wirft Sohn Hannes Kinigadner ein.
«Bei Yamaha kann man Adrien van Beveren jederzeit den Sieg bei der Dakar zutrauen. Er ist sozusagen der Schwager von KTM-Pilot Sam Sunderland, der mit der Schwester von van Beveren liiert ist. Die wohnen mehr oder weniger unter einem Dach. Das könnte für Sam ein Nachteil sein, weil er seit einiger Zeit wenig Zeit in seiner Wahlheimat Dubai verbringt, sonst meistens bei Adrien van Beveren in Andorra wohnt. In Dubai hat Sam immer unheimlich viel auf Sand trainieren können.»
KTM strebt den 19. Dakar-Sieg hintereinander an. Aber Pablo Quintanilla mit der KTM-Zweitmarke Husqvarna, Honda und Yamaha waren schon mehrmals nahe dran, die KTM-Serie zu beenden.
«Wir täten die 20 Siege hintereinander schon gern voll machen», räumt Kinigadner ein. «Nicht so wie der Valentino Rossi und Sebastién Loeb, die nicht einmal auf 10 WM-Titel gekommen sind...»
«Nein, Spaß beseite. Wir müssen wirklich stolz sein auf unsere Serie. Ich glaube nicht, dass schon irgendwann ein Hersteller in irgendeiner Motorsport-Serie 18 Jahre lang ohne Pause gewonnen hat», fasst Kinigadner zusammen. «Stark und beachtlich ist auch, dass Honda jetzt seit 2013 mit dem neuen Werksteam dabei ist. Die ersten Ansage von Honda war: ‚Wir bleiben drei Jahre, dann haben wir KTM geschlagen. Dann steigen wir wieder aus.‘ Das macht die Bilanz und die Erfolge von KTM umso wertvoller.»
Alle Dakar-Sieger von KTM
2001: Fabrizio Meoni
2002: Fabrizio Meoni
2003: Richard Sainct
2004: Nani Roma
2005: Cyril Despres
2006: Marc Coma
2007: Cyril Despres
2008: abgesagt
2009: Marc Coma
2010: Cyril Despres
2011: Marc Coma
2012: Cyril Despres
2013: Cyril Despres
2014: Marc Coma
2015: Marc Coma
2016: Toby Price
2017: Sam Sunderland
2018: Matthias Walkner
2019: Toby Price
Die besten Honda-Dakar-Fahrer seit 2013:
2013: Hélder Rodrigues – 7.
2014: Hélder Rodrigues – 5.
2015: Paulo Goncalves – 2.
2016: Kevin Benavides – 4.
2017: Joan Barreda – 5.
2018: Kevin Benavides – 2.
2019: José Cornejo – 7.