Nani Roma: Nach der 25. Dakar-Teilnahme ist Schluss
Der Spanier Joan «Nani» Roma trug als wertvolle Persönlichkeit viel zum Aufbau und der Etablierung des Red Bull-KTM-Rallye-Teams bei. 2004 reihte er sich als vierter KTM-Fahrer in die Siegerliste der Dakar-Rallye ein. Der Haudegen, in diesem Jahr auf einem Borgward auf vier Rädern unterwegs, erlebte am vergangenen Sonntag in Saudi-Arabien eine tiefe Ernüchterung, denn er traf als einer der ersten Teilnehmer an der Unfallstelle der tödlich verunglückten Paulo Gonçalves ein.
Der 48-jährige Nani Roma hat im Motorsport schon viele Höhen und Tiefen erlebt. 2006 nahm Roma für Spanien sogar am Race of Champions teil. Aber am 5. Juni 2006 verunglückte sein Beifahrer Henri Magne auf der sechsten und letzten Etappe der Rallye Marokko tödlich. Neben Stéphane Peterhansel und Hubert Auriol ist Roma der dritte Fahrer, der die Dakar auf zwei und vier Rädern gewann. Der Spanier triumphierte 2014 in der Automobilwertung auf einem Mini!
Nani Roma, beendete die Rallye Dakar 2020 an 27. Position. Er setzte ein Fahrzeug mit der Bezeichnung Borgward ein, einer renommierten deutschen Marke, die seit einiger Zeit mit bescheidenem Erfolg wiederbelebt wird. Das Rallye-Fahrzeug stellte nichts anderes dar als einen alter Dakar-Mitsubishi auf Lancer-Basis.
Roma, Enduro-Europameister 1998, stieg nach der Karriere in den Automobilsport um. Als Mitsubishi-Werksfahrer glänzte er bei der Dakar 2005 mit dem sechsten und 2006 mit dem dritten Gesamtrang.
Roma versicherte, die 25. Dakar-Rallye sei auch seine letzte gewesen. Roma klagte, der Borgward sei Übergewicht gewesen, weshalb er zahlreiche Reifendefekte erlitt. «Der Spaß hat sich in Grenzen gehalten», meinte der unermüdliche Rallye-Abenteurer.
Borgward erzeugte von 1939 bis 1963 in Bremen Pkw und Lkw, dann kam es wegen finanzieller Schwierigkeiten zum Untergang der Marke. Seit 2005 unternimmt Christian Borgward mühselige Versuche, die traditionelle Automobilmarke wiederzubeleben. Er ist der Enkel von Firmengründer Carl F. W. Borgward,
Außerdem mussten auch die ganz großen Auto-Rallye-Dakar-Stars erkennen, dass die Werke das Geld nicht mehr mit beiden Händen rausschmeißen. Auch die erfolgreichen Sieger und Werksfahrer Carlos Sainz, Stéphane Peterhansel (insgesamt 13 Dakar-Siege!) und Nasser Al Attiyah bekommen heute nicht mehr die exorbitanten Gagen der Vergangenheit. Die Autofirmen knausern, sie wollen am liebsten gar keine Fahrergagen mehr bezahlen.
Die Asse müssen sich oft mit den Summen der persönlichen Sponsoren über Wasser halten. Al Attiyah (Dakar-Gesamtsieger 2011, 2015 und 2019) wird vom Toyota Gazoo Racing Team stark unterstützt, dazu ist er wie Sieger Carlos Sainz ein Red Bull-Athlet. Das Mini-Team fährt mit Geld aus Bahrain.
Die Zeiten, als Peterhansel für Mitsubishi siegte und eine Millionen-Euro-Gage kassierte und Werke wie Porsche, VW, Peugeot und Toyota Unsummen in die Dakar investierten, gehören der Vergangenheit an.