Laia Sanz: Fitnesscenter in Saudi-Arabien tabu
Laia Sanz war auch 2020 die schnellste Frau der Rallye-Dakar
Laia Sanz hat die Dakar-Rallye zum zehnten Mal in Folge beendet und wieder einmal die Damenwertung souverän für sich entschieden. Mit der zehnten Zielankunft in Folge hat Sanz unter allen noch aktiven Motorradfahrern einen Rekord aufgestellt. Diesmal war es für sie am Ende der 18. Endrang, vier Stunden büßte Sanz auf Sieger Ricky Brabec (Honda/USA) ein.
2020 war die schnellen Ibererin erstmals auf einer 450er-GasGas-Werksmaschine aus der KTM-Gruppe unterwegs. «Wenn mir das jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, dann hätte ich es nicht für möglich gehalten», gestand Sanz. Die 34 Jahre alte Spanierin hat auf den elf gefahrenen Teilstücken der diesjährigen Dakar einiges erlebt, beginnend vor allem mit einem heftigen Crash auf der zweiten Etappe. Dazu kamen unendliche neue Eindrücke über Land und Leute in Saudi-Arabien.
«Ich bin wirklich sehr zufrieden», bestätigte die 18-fache Damen-Trial-Weltmeisterin. «Die Plätze, die wir diesmal gesehen haben, waren unglaublich. Um ehrlich zu sein, ist mir die Begeisterung der Menschen in Südamerika ein wenig abgegangen. Aber in Summe finde ich den eingeschlagenen Weg richtig, hier auch weiterhin das Rennen zu fahren. Es gibt noch viel zu erforschen und zu entdecken.»
«Zum Thema ‚Behandlung von Frauen‘ habe ich in Saudi-Arabien keine Probleme erfahren, weder im Biwak noch anderswo», erzählte Sanz. Dennoch gab es gleich zu Beginn auch für die offene Spanierin ein Aha-Erlebnis: «Der einzig negative Aspekt war vor dem Rennen, als ich ein Fitnesscenter nicht betreten durfte, weil ich eine Frau bin. Ich musste in ein anderes Fitness-Studio gehen, das nur für Frauen ist, aber deutlich schlechter und vor allem viel weniger gut ausgestattet war.»