Bravo: Gestürzter Joan Barreda (Honda) macht weiter
Joan Barreda steht auf Etappe 6 wieder am Start
Honda hat keine leichte Dakar 2022. Nach Navigationsfehlern fielen Ricky Brabec und Nacho Cornejo früh weit zurück, nur der schnelle Joan Barreda konnte sich mit zwei Etappensiegen zurück in die Spitzengruppe fahren.
Doch auf der fünften Etappe erwischte es auch den 38-Jährigen, der in diesem Jahr seine zwölfte Dakar fährt. Barreda musste den Renntag am Donnerstag eröffnen und war somit der Wegbereiter für die nachfolgenden Fahrer. Ein Sandsturm und ein Sturz kurz vor dem Ziel machten ihm und seinem Teamkollegen Pablo Quintanilla das Leben schwer.
«Ich glaube, ich bin eine gute Etappe gefahren. Wir haben die Strecke den ganzen Morgen mit einer guten Pace eröffnet, obwohl wir keine guten Sichtverhältnisse hatten. Wir trafen auf einen Sandsturm und es war schwierig, die Referenzpunkte im Roadbook zu finden, wir waren fast blind», berichtete Barreda von den Schwierigkeiten. «Trotzdem haben wir es geschafft, ohne großen Zeitverlust zum Tankstopp zu kommen. Nach dem Tanken, bei Kilometer 250, sind wir in einen Fluss gefahren. Wahrscheinlich bin ich mit dem Hinterrad auf einen Stein gestoßen und bin dann hart auf die linke Schulter gestürzt. Mein Teamkollege Pablo hat mir geholfen, wieder auf die Beine zu kommen und weiterzumachen. Es war schwer, bis zum Ende zu kommen, besonders in den Dünen, aber ich habe es bis zum Ende geschafft.»
Obwohl der Honda-Pilot über Schmerzen in der Schulter klagt, setzte er sich unter dem Applaus seines Teams auf sein Motorrad und wird die heutige sechste Etappe als 26. in Angriff nehmen. Barreda hofft, vom Ruhetag am Samstag zu profitieren.
Mit 16 Minuten Rückstand auf Dakar-Leader Sam Sunderland (GASGAS) ist Quintanilla weiterhin bester der Honda-Piloten. Der Chilene macht sich Gedanken über den weiteren Verlauf der Dakar.
«Wir haben eine gute Pace, aber wir müssen uns in den nächsten Tagen Gedanken über die Strategie machen, um den Rückstand in der Gesamtwertung zu reduzieren. Alles Mögliche kann passieren», grübelt Quintanilla. «Wir wussten, dass wir am Donnerstag bei der Eröffnung der Strecke etwas Zeit verlieren würden und das den Jungs hinter uns überlassen würden. Wichtig war auch, bei der Navigation keine Fehler zu machen. Freitag ist ein neuer Tag mit einer neuen Chance.»