David Casteu: Ein besonders wertvoller Sieg
Vive la France: David Casteu (li.) und Olivier Pain
Dieses Jahr sind engagieren sich mit den drei Werksteams von Honda, KTM und Husqvarna so viele Motorradhersteller an der Rallye Dakar wie schon seit Jahren nicht mehr. Aber an der Spitze des Gesamtklassements thront nach fünf Tagen in den Sanddünen von Peru Yamaha. Olivier Pain konnte auf dem Teilstück von Arequipa nach Arica seine Leaderposition mit Rang 2 verteidigen.
Den Etappensieg sicherte sich David Casteu, womit er wiederum in der Tabelle Platz 2 hinter Yamaha-Markenkollege Pain absicherte. Der vierfache Familienvater gewann zuletzt 2010 ein Dakar-Teilstück. «Der letzte Sieg scheint schon sehr lange her zu sein. Ich habe mir immer gesagt, dass ein Etappensieg einfach fantastisch ist. Jetzt kam noch dazu, dass ich in der erste Woche gewonnen habe, wenn noch alle Fahrer im Rennen sind. Das ist grossartig. Denn gegen Ende der Dakar kann es sein, dass sich einige Fahrer ausruhen und einfach ihre Position halten wollen. Es ist gut, jetzt zu gewinnen, wenn noch alle mit dem Messer zwischen den Zähnen fahren», erklärt der Rallye-Weltmeister von 2010 die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade eines Etappensiegs.
Casteu fährt in seinem eigenen Team, wird von Yamaha Motors France unterstützt und pilotierte eine Yamaha 450 YZF Rally. «Auf diesem Motorrad fühle ich mich gut», versicherte der 38-Jährige aus Nizza. «Es schluckt die Hindernisse gut, am Lenker fühle ich mit entspannt und ruhig. Ich will bei dieser Dakar jeden Moment, jede Sekunde geniessen», meinte die Frohnatur aus Nizza.
Pain: Die Schuhe waren nicht zu gross
Sein Markenkollege Pain fährt für das Team Yamaha Racing France und war 2009 450-ccm-Rallye-Weltmeister. Die Bürde der Leaderposition war vor dem Start zur fünften Etappe vorhanden. «Am Morgen wusste ich nicht, wie das herauskommen wird. Ich war nicht gestresst. Aber ich wollte Fehler vermeiden, nicht damit die Leute dann sagen 'schau, diese Schuhe waren zu gross für ihn'. Zu Beginn der Etappe war ich gut drauf, ich konzentrierte mich speziell darauf, nicht zu stürzen», erzählte der 31-jährige Franzose.
«Ich habe nicht gesehen, dass Joan Barreda (Anm.: Vortagessieger, startete als Erster vor Pain in die Etappe) anhalten musste. Ich wusste nicht, ob er ein Problem hatte oder einen Fehler gemacht hatte», berichtete Pain. Dass Barreda plötzlich fehlte – der Husqvarna-Star verlor wegen einer defekten Benzinpumpe drei Stunden – hatte Folgen für den Gesamtleader. «Ich war dann für drei Viertel der Wertungsprüfung der Erste auf der Route. David konnte aufschliessen, aber am Ende konnte ich wieder ein paar Meter zwischen uns legen», erklärte der Yamaha-Pilot. Pain war damit der erste Fahrer in diesem Jahr, der seine Gesamtführung verteidigen konnte.
Die sechste Etappe führt das Dakar-Feld am Donnerstag von Arica nach Calama. Die Piloten erwartet wieder eine echte Marathon-Etappe: Auf der Fahrt durch die Atacama-Wüste im Norden Chiles gibt es erneut viele Sanddünen, es gilt 313 km Verbindungsstrecke sowie 454 km Wertungsprüfung zu bewältigen.
Rallye Dakar 2013: Fünfte Etappe, Arequipa/Peru-Arica/Chile
1. David Casteu (F), Yamaha, 1:39:42 h
2. Olivier Pain (F), Yamaha, +1:09 min
3. Juan Pedrero (E), KTM, +2:58
4. Alessandro Botturi (I), Husqvarna, +3:25
5. Cyril Despres (F), KTM, +4:07
6. Stefan Svitko (SK), KTM, + 04:40
7. Francisco Lopez (CHL), KTM, +4:47
8. Hélder Rodrigues (P), Honda, +4:52
9. Alain Duclos (F), Sherco, +5:01
10. Ivan Jakes (SK), KTM, +5:45
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93. Ingo Zahn (D), KTM, + 1:08:01 h
113. Ferdinand Kreidl (A), KTM, + 1:27:15
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143. Joan Barreda (E), Husqvarna, +3:00:03
Gesamtwertung nach 5 von 14 Etappen
1. Pain, 11:51:29 h
2. Casteu, +1:15 min
3. Despres, +6:07
4. Ruben Faria (P), KTM, +13:34
5. Jordi Viladoms (E), Husqvarna, +13:36
6. Lopez, +13:39
7. Botturi, +14:00
8. Jakub Przygonski (PL), KTM, +19:00
9. Svitko, +20:45
10. Daniel Gouet (CHL), Honda, +22:44
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12. Rodrigues, +25:58
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59. Barreda, +3:19:32 h
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104. Zahn, + 5:23:45
106. Kreidl, + 5:32:25