Cyril Despres: Nach dem Sturz der Angriff
Cyril Despres: Greift er in der Atacama-Wüste an?
Cyril Despres ist bereits vierfacher Gewinner der Rallye Dakar, nach dem Rennverzicht seines Erzrivalen Marc Coma waren bereits diverse Wettscheine auf den fünften Triumph des Franzosen ausgefüllt worden. Aber Despres erfuhr in den ersten fünf Tagen der über 8000 km langen Offroad-Hatz durch Peru, Argentinien und Chile starke Gegenwehr. Nach fünf Tagen liegt der KTM-Werkspilot als Gesamt-Dritter 6:07 min hinter seinem Landsmann Olivier Pain (Yamaha), das französische Trio an der Spitze wird von David Casteu auf Rang 2 komplettiert.
Beinahe wäre der meistgenannte Titelfavorit aber gar nicht in Arica im Ziel des fünften Teilstücks aufgetaucht. «Das war eine gute Lektion, was Rallye-Raid ausmacht. Du blickst ins Roadbook und denkst, 'bloss 136 Kilometer'. Aber in einer Passage mit Fesh-Fesh-Sand blieb mein Vorderrad stecken, ich flog über den Lenker ab», berichtete der Franzose über seinen Schreckensmoment.
«Das Motorrad ist auf meinem Bein gelandet. Zum Glück hat mein Knieschoner von Orthema alles absorbiert, sonst hätte ich mit Sicherheit mein Bein gebrochen», versicherte Despres. «Ich wusste immer, dass ich den Rolls Royce unter den Knieschützern benutze. Heute hat er dies unter Beweis gestellt», lobte der KTM-Star seine Protektoren der schwäbischen Firma.
Für die sechste Etappe kündigte der bald 39-Jährige einen Angriff an: «Das ist die erste richtig lange Spezialprüfung», freut sich der Routinier auf die 454 km lange Wertungsfahrt durch die Atacama-Wüste. «Ich mag diese Region in Chile, ich werde als Fünfter starten. Diese Umstände sind die perfekte Chance, ein wenig anzugreifen. So werde ich es machen, wenn ich mich auf dem Motorrad gut fühlen sollte», warnt er Pain, Casteu und Co.
Despres: «Falls ich mich wider Erwarten doch nicht so gut fühlen sollte, kann ich auch noch einen Tag länger warten. Die Rallye ist noch genug lang.»