Ferdinand Kreidl: «Die Sicht war gleich null»
Ferdinand Kreidl: Harte Prüfung für Mensch und Maschine
Ferdinand Kreidl aus dem KLS Rally Raid Team ist der einzige Motorradfahrer an der Rallye Dakar aus Österreich. Der 45-Jährige konnte sich wie bereits an den Vortagen erneut im Gesamtklassement nach vorne arbeiten, nach der sechsten Etappe ist Kreidl auf Rang 101 platziert. Am sechsten Tag führte die Route von Arica nach Calama, wobei die Sonderprüfung zweigeteilt war und durch die berüchtigte Atacama-Wüste in Chile führte.
Die im Rennen verbliebenen 151 Motorräder starteten aus dem Biwak in Arica und legten eine 192 km Verbindungsetappe zurück. Danach ging die Sonderprüfung über 229 Kilometer los und nach einer 96 Kilometer langen Neutralisation waren weitere 129 km zu bewältigen.
Zwei Drittel der Strecke am Donnerstag bestanden aus Sand und Dünen der berüchtigten Atacama-Wüste, dem trockensten Flecken Erde der Welt. Im letzten Abschnitt mussten die Teilnehmer mit dem feinen Fesh-Fesh-Sand, aber auch steinigem Boden zurechtkommen.
«Wieder einmal Fesh-Fesh und das mit beschlagener Brille... Dazu noch Autos, die einen überholen und schon ist die Sicht bei null!», berichtete Kreidl über den Verkehr in der Wüste.
Auch das Material seiner privat eingesetzten 450-ccm-KTM wird stark beansprucht. «Hab jetzt schon die dritte Vorderradfelge kaputt gemacht. Es sind auch heute wieder sehr viele Leute schwer gestürzt und die Verbindungsetappen waren wieder einmal sehr schnell. Aber mir geht es gut und alles ist o.k.», meldete der Rallye-Enthusiast in die Heimat.
Am Abend müssen die Fahrer selber schrauben
Am Freitag wartet eine Marathon-Etappe auf das Feld – im wörtlichen und im reglementarischen Sinn. Es werden von Calama nach Salta insgesamt 806 Kilometer zurückgelegt. Dabei wird die Grenze zwischen Chile und Argentinien in den Anden passiert, der Höhepunkt ist die Überquerung eines Bergpasses auf 4.975 Metern über Meer. Diese siebte Etappe wurde als Marathon-Etappe eingestuft, was bedeutet, dass die Fahrzeuge am Abend nicht von den Teams betreut werden dürfen. Allfällige Reparaturen müssen die Piloten in Eigenregie ausführen.