Rallye Dakar: Ein Ast zerstörte den Honda-Traum
Hélder Rodrigues: Ein herber Rückschlag
Die verregnete und schlammige elfte Etappe der Rallye Dakar war für den gesamten Dakar-Tross eine mühselige Angelegenheit, in der Auto-Klasse musste die Wertungsprüfung wegen der angeschwollenen Flüsse sogar neutralisiert werden. Die Motorräder waren früher gestartet und kamen noch durch. Im Honda-Werksteam herrschte im Biwak aber nicht nur wegen des miesen Wetters schlechte Stimmung.
Die Crew von HRC hatte diese Etappe auserkoren, um Teamleader Hélder Rodrigues näher an die Podestplätze zu bringen. Das klappte zunächst gut, der Portugiese war auf seiner 450-ccm-Viertakt-Einzylinder-Maschine von Honda im ersten, steinigen Abschnitt schnell unterwegs und machte keine Navigationsfehler. Rodrigues liess sich beim ersten WP-Punkt die Bestzeit notieren und war bei WP2 Zweiter.
Aber dann schlug das Pech zu: Ein Ast peitschte so unglücklich gegen die Honda CRF450, dass ein Kabel durchtrennt wurde. Rodrigues musste stoppen und verlor bei der Reparatur rund 50 Minuten, es blieb nur der 29. Tagesrang. Statt des angepeilten Sprungs in der Gesamtwertung von Rang 6 nach vorne fiel der Honda-Fahrer auf 9 zurück. Der 33-Jährige muss sich darauf einrichten, nach seinen beiden dritten Rängen bei der Dakar 2011 und 2012 diesmal leer auszugehen.
«Ich bin sehr enttäuscht, denn ich war richtig schnell unterwegs», klagte Rodrigues. «Auf den Felsen war ich gut unterwegs, auch danach in den Dünen. Aber es war einfach ein unglücklicher Tag für uns. Ein Ast hat ein Kabel erwischt und riss es heraus. Das Motorrad ging aus. Es hat eine Menge Zeit gekostet, das Problem zu lösen. Es ist eine Schande, denn heute wollten wir attackieren.»
Auch die Honda-Führungsriese muss sich damit anfreunden, dass der erste HRC-Auftritt bei der Rallye Dakar seit 24 Jahren nicht mit dem erhofften Podestplatz endet. «Es war ein schlechter Tag. Wir wollten, dass Hélder die Lücke zu den vorderen Fahrern schliesst und näher an die Podestplätze kommt», erklärte HRC-Teamdirektor Katsumi Yamazaki. «Dann passierte leider der Zwischenfall. Es ist extrem schade, aber bei der Dakar passieren manchmal solche Dinge.»
Rallye Dakar 2013: Elfte Etappe, La Rioja–Fiambalá
1. Kurt Caselli (USA), KTM, 2:55:01 h
2. Paulo Goncalves (P) , Husqvarna, +4:45 min
3. Cyril Despres (F), KTM, 6:24
4. Juan Pedrero (E), KTM, +10:18
5. Francisco Lopez (RCH), KTM, +10:51
6. Joan Barreda (E), Husqvarna, +11:09
7. Alessandro Botturi (I), Husqvarna, +11:31
8. Ivan Jakes (SK), KTM, +11:36
9. Alain Duclos (F), Sherco, +12:21
10. Ruben Faria (P), KTM, +18:03
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81. Ferdinand Kreidl (A), KTM, +1:34:29 h
96. Ingo Zahn (D), KTM, +1:48:05
Gesamtstand nach 11 von 14 Etappen
1. Despres, 33:48:29 h
2. Faria, +13:16 min
3. Lopez, +10:08
4. Jakes, +23:33
5. Botturi, +29:32
6. Pedrero, +44:12
7. Olivier Pain (F), Yamaha, +1:07:12 h
8. Frans Verhoeven (NL), Yamaha, 1:14:37
9. Hélder Rodrigues (P), Honda, 1:16:24
10. Javier Pizzolito (RA), Honda, 1:23:13
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30. Caselli, +3:56:34
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88. Zahn, +12:21:23 h
91. Kreidl, +12:30:57