Wallenwein siegt bei der ADAC Wikinger Rallye
«Wikinger»-Sieger Sandro Wallenwein
Sie hatten im Subaru Impreza R4 die ADAC Wikinger Rallye bei extrem winterlichen Streckenverhältnissen vom Start weg dominiert und zum Schluss klar gewonnen. Platz zwei belegten bei der Rallye im hohen Norden, die zugleich Auftakt-Veranstaltung der dänischen Top-Liga war, Steen Andersen / Iben Louring Mortensen aus Dänemark im Mitsubishi Lancer. Das Siegerpodium komplettierten Jan Becker / Bianka Hutzfeld in ihrem Subaru Impreza WRX. Bestes Team der 2WD-Wertung für die zweiradgetriebenen Fahrzeuge der Divisionen 3 bis 6 wurden Willi Wiegmann / Bastian Kotulla.
Die Wertungsprüfungen in Angeln, dem hügeligen Land rund um Süderbrarup, waren mit Schnee und Eis bedeckt – hohe Schneewehen inklusive. Trotz aller Bemühungen des Veranstalters konnten nur acht (79,25 Kilometer) der geplanten 14 Wertungsprüfungen (159,10 Kilometer) gefahren werden. Die übrigen WPs wurden wegen der widrigen Wetterverhältnisse aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Das Geschehen im hohen Norden war durch extrem winterliche Streckenverhältnisse geprägt, weshalb die ADAC Wikinger Rallye 2013 sicherlich ein besonderes Kapitel in den Geschichtsbüchern des Rallye-Sports einnehmen wird. Schneefälle und vor allem starke Winde wehten die Straßen teilweise bis zu einer Höhe von zwei Metern zu – was innerhalb kürzester Zeit die Arbeit der schweren Räumgeräte zunichte machte. «Das war wohl die unberechenbarste Rallye, die ich bislang gefahren bin. Danke an den Veranstalter, dass wir bei den Bedingungen hier überhaupt fahren konnten, Hut ab vor dieser Leistung», sagte Sieger Sandro Wallenwein.
Bis kurz vor dem Ziel lagen Georg Berlandy / Peter Schaaf im Peugeot 207 S2000 auf dem zweiten Gesamtrang. Ein Ausrutscher in eine Schneewehe stoppte jedoch den Vorwärtsdrang. Dennoch war Berlandy zufrieden, konnte er doch den zweiten Platz in der Meisterschaftswertung verteidigen: «Das war ganz großes Kino, meine ganz private Rallye Monte Carlo.» Härter traf es Peter Corazza, der im Mitsubishi Lancer als Tabellenleader angereist war. Bei einem Ausrutscher auf der Freitagsetappe beschädigte er seinen Lancer und musste ohne Punkte abreisen.
Steen Andersen / Iben Louring Mortensen (DK) im Mitsubishi Lancer Andersen freuten sich neben dem zweiten Gesamtrang vor allem darüber, beste Dänen geworden zu sein. «Das ist ein toller Start in unsere Meisterschaft. Ich liebe diese Rallye», so Andersen überglücklich. Grund zur Freude hatten auch die Drittplatzierten, Jan Becker / Bianka Hutzfeld auf Subaru Impreza WRX. «Endlich ein Erfolg hier bei der Wikinger», jubelte Becker und gestand: «Ich habe noch nie in meinem Leben etwas Vergleichbares gemacht wie diese Rallye heute. Das war der Hammer.»
Die neuen DRM-Tabellenführer sind Dirk Riebensahm / Kendra Stockmar-Reidenbach. Im Subaru Impreza N16 sammelten sie mit Gesamtrang vier die dazu erforderlichen Punkte – für den Andernacher ein nachträgliches Geschenk zu seinem Geburtstag am Freitag. «Ich hatte einige Aha-Erlebnisse und bin froh, dass wir im Ziel sind», sagte Dirk Riebensahm. «In der Meisterschaft liegen wir jetzt vorn. Das ist zwar toll, aber die Saison ist noch lang.»
Bestes Team der 2WD-Wertung wurden Willi Wiegmann / Bastian Kotulla. Das Duo gewann damit auch die Wertung zur Renault Twingo R1-Trophy. Die Favoriten Lars Mysliwietz (Citroën DS3 R3T) und Carsten Mohe (Crottendorf / Renault Mégane RS) landeten nach zeitraubenden Ausrutschern weit abgeschlagen im Feld.
Wie schon beim Auftaktlauf bei der Pfalz-Westrich-Rallye waren auch diesmal Julius Tannert / Maik Trommler in ihrem Citroën DS3 R1 nicht zu schlagen. Sie lagen im Ziel deutlich vor Dark Liebehenschel und Philipp Knof. Als Gaststarter war Felix Herbold in der Trophy unterwegs, der in den beiden vergangenen Jahren die Wikinger Rallye hatte gewinnen können. Damals war er allerdings auf einem Ford Fiesta S2000 unterwegs. Er lieferte sich einen spannenden Zweikampf mit mehreren Führungswechseln mit Tannert. Der siegreiche Tannert im Ziel: «Dass ich hier die Citroën Trophy erneut gewinnen konnte, ist für mich ein riesiger Erfolg. Das kann man gar nicht in Worte fassen. Ich musste nicht wirklich auf Felix (Herbold) achten, da er nur Gaststarter war. Daher habe ich mich nur auf die Trophy-Teilnehmer konzentriert. Durchkommen und keine Fehler machen, das war heute mein Rezept.»