Mercedes: «Show Time» beim DTM-Jubiläum
Mercedes feiert in Hockenheim Jubiläum
Der Anteil neuer Teile beträgt beim 2017er Mercedes-AMG C 63 DTM mehr als 70 Prozent.
Die neue Fahrzeuggeneration war bei den Testfahrten in Hockenheim auf Anhieb mehr als zwei Sekunden schneller als ihre Vorgänger beim Saisonfinale 2016 an gleicher Stelle. Zum Vergleich: Die Pole-Zeit für das erste Rennen betrug 2016 1:32.344 Minuten, die schnellste Zeit des neuen Mercedes-AMG C 63 DTM bei den Wintertests 2017 war eine 1:30.236 Minuten von Paul Di Resta.
Mit je zwei Rennwochenenden pro Saison plus Testfahrten vor Saisonbeginn kennen die Fahrer und Ingenieure den Hockenheimring wie ihre Westentasche. Dennoch ist in diesem Jahr etwas anders: Am kommenden Wochenende absolvieren alle drei Hersteller die ersten beiden Rennen mit der brandneuen Fahrzeuggeneration für 2017. Entsprechend gibt es noch viel über die neuen Autos sowie die neuen Hankook-Reifen zu lernen.
«Grundsätzlich haben wir uns als Team sehr stark weiterentwickelt, was die Simulationen und die Vorbereitung auf ein Rennwochenende angeht», erklärt Renningenieur Dennis Nägele. «Deswegen glaube ich schon, dass wir auf vielen Dingen aus den Vorjahren aufbauen und diese weiterentwickeln können. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir alles 1:1 aus dem vergangenen Jahr übernehmen können und dann alles auf Anhieb funktioniert.» Die Teams erwartet in dieser Saison also eine weitere Herausforderung, die zur Spannung an den Rennwochenenden beitragen wird.
Bereits Anfang April, einen Monat vor Saisonbeginn, testete das Mercedes-AMG Motorsport DTM Team vier Tage lang auf dem Hockenheimring. Mit 1.580 Runden respektive 7.227 km absolvierten die Mercedes-AMG Motorsport DTM-Fahrer die mit Abstand meisten Kilometer aller drei Hersteller.
Am kommenden Wochenende stehen die ersten beiden Rennen mit dem neuen Mercedes-AMG C 63 DTM auf dem Programm. Das Debüt des neuen Rennwagens stellt gleich ein Jubiläum dar: Der zweite Lauf am Sonntag ist das 400. DTM/ITC-Rennen von Mercedes-AMG Motorsport seit dem werksseitigen Einstieg 1988. In den bisherigen 398 Rennen fuhr die Marke 175 Siege (darunter 101 Doppelsiege), 122 Pole Positions, 520 Podestplätze, 180 schnellste Rennrunden und 1.596 Punkteplatzierungen ein.
Stimmen zum Rennwochenende in Hockenheim
Gary Paffett (36 Jahre, England): Endlich geht es zum Saisonstart nach Hockenheim. Ich fühle mich gut vorbereitet und der letzte Test hat gezeigt, dass die Pace vorhanden ist. Das Team hat mit dem neuen Auto sehr gute Arbeit abgeliefert. Trotzdem wird es sehr eng, da unsere Konkurrenten natürlich genauso hart gearbeitet haben wie wir. Es wird kein einfaches Wochenende. Aber ich habe das Gefühl, dass unser Auto gut ist, wenn wir es richtig abstimmen und keine Fehler machen. In dieser Saison gibt es einige größere und kleinere Neuerungen in der DTM. Vor allem die neuen Reifen sind eine große Veränderung für uns. Nach den Boxenstopps auf kalten Reifen herauszufahren wird ganz neu für uns sein. Wir haben im Winter viel geübt und viele Simulationen durchgeführt. Aber wenn man es dann zum ersten Mal an einem Rennwochenende macht, ist es doch immer noch einmal anders. Es gibt also allen Grund, sich auf ein spannendes Wochenende zu freuen.
Paul Di Resta (31 Jahre, Schottland): Jetzt ist Show Time! Hinter dem Team liegt viel harte Arbeit und wir freuen uns alle sehr darauf, das neue Auto nun endlich in Action zu erleben. Nach dem erfolgreichen Test in Hockenheim bin ich positiv gestimmt. Jetzt kann ich es kaum erwarten, endlich wieder Rennen zu fahren. Hoffentlich zahlt sich dann all die harte Arbeit aus der langen Winterpause aus und wir können genauso erfolgreich in die Saison starten wie im letzten Jahr.
Robert Wickens (28 Jahre, Kanada): Auf diesen Moment haben wir Fahrer sehr lange gewartet. Die Winterpause zieht sich immer beinahe unendlich hin, aber zum Glück sind wir jetzt hier. Ich bin richtig heiß auf das erste Rennwochenende in Hockenheim. Die Tests sind für mich gut verlaufen. Ein wichtiger Faktor wird sein, ob ich im Qualifying genauso stark sein kann wie im letzten Jahr. Wenn uns das gelingt, können wir hoffentlich daraus unter dem neuen Reglement Kapital schlagen.
Lucas Auer (22 Jahre, Österreich): Der Saisonstart in Hockenheim ist immer etwas Besonderes. Durch das neue Reglement, speziell die neuen Reifen, wird es an diesem Wochenende garantiert hochinteressant. Das gilt vor allem für die Rennen und die Frage danach, wer welche Strategien wählen wird. Umso mehr freue ich mich darauf, endlich ins Auto steigen zu dürfen. Die Strecke in Hockenheim macht mir immer sehr viel Spaß. Sie bietet richtig gute Überholmöglichkeiten. Deshalb glaube ich, dass es brutal spannend wird.
Edoardo Mortara (30 Jahre, Italien): Nach den Wintertestfahrten freue ich mich auf mein erstes Rennwochenende mit dem Team. Wir haben über den Winter hart gearbeitet, um uns den neuen Herausforderungen wie den neuen Autos und den neuen Reifen zu stellen. Uns erwartet definitiv eine spannende Saison. Wir haben beim letzten Test in Hockenheim einige gute Setup-Lösungen gefunden. Selbstverständlich müssen wir uns auch weiterhin noch ein bisschen verbessern. Aber ich bin optimistisch, dass wir konkurrenzfähig sein können. Jetzt freue ich mich auf die ersten beiden Rennen in meinem neuen Umfeld.
Maro Engel (31 Jahre, Deutschland): Wir sind gespannt darauf, zu erfahren, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Für mich persönlich ist mein DTM-Comeback nach fünf Jahren natürlich etwas Besonderes. Mit seiner einzigartigen Zuschauerkulisse ist Hockenheim immer ein Highlight. Dementsprechend freue ich mich auf das Rennwochenende. In dieser Saison gibt es viele Neuerungen. Deshalb wird es sicher heiß hergehen und wir werden richtig klasse Rennen sehen. Mein Ziel ist es, in beiden Rennen in die Punkte zu fahren. Danach sehen wir weiter, was sonst noch möglich ist.
Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Das gesamte Team freut sich, dass die lange Rennpause der DTM nun endlich zu Ende geht. Die Kollegen haben die letzten Monate hart gearbeitet und jeder will das Ergebnis dieser Arbeit nun auf der Strecke sehen. Das Besondere am ersten Rennwochenende ist vor allem, dass sich in Hockenheim zeigen wird, wo jeder Hersteller steht. Die Tests haben diesbezüglich noch kein klares Bild gezeigt und somit bleibt die Spannung bis zu den ersten Rennen. Ich bin auch auf die neuen Boxenstopps gespannt. Die Mechaniker werden jetzt noch mehr gefordert und tragen einen noch größeren Anteil am Rennverlauf. Ich bin gespannt, wie die Teams damit umgehen, und zähle die Stunden bis die Ampeln endlich wieder auf grün schalten. Am Sonntag feiern wir zudem ein ganz besonderes Jubiläum. Seit 1988 geht unser Team zum vierhundertsten Mal in der DTM an den Start. Dabei haben wir bisher 175 Siege eingefahren. Das ist eine Leistung, die außergewöhnlich ist, und einen Stolz macht, für die Marke zu arbeiten.