Nico Müller: Vom Reifenwäscher zum WRX-Piloten
Mattias Ekström und Nico Müller
Am Anfang stand eine Wette zwischen Müller und Mattias Ekström. Beim DTM-Test 2016 war das. Der Einsatz: Hätte Müller gewonnen, hätte er einen Audi S1 fahren dürfen. Bei einer Niederlage hätte Müller einen Satz Reifen Ekströms waschen müssen.
Nun, die Wette verlor Müller, weshalb er nach Barcelona reiste und seine Wettschulden einlöste. Aber: Ekström ließ ihn anschließend trotzdem seinen Rallycross-Boliden fahren. «Diese Autos sind der absolute Wahnsinn, sie machen sofort süchtig. Es war von diesem Tag an mein Traum, in der WRX zu starten», sagte Müller, der seit 2014 für Audi in der DTM unterwegs und damit Markenkollege von Ekström ist. In der vergangenen Saison gewann er sein erstes Rennen in der Tourenwagenserie.
Müllers WRX-Traum geht nun in Erfüllung. Denn: Ekström setzt mit seinem Team EKS Anfang September in Frankreich ein viertes Auto ein. «Es ist eine große Herausforderung, aber auch eine tolle Chance. Ich werde es genießen. Mein Ziel ist es aber nicht, nach Frankreich zu reisen, um Urlaub zu machen. Ich möchte ein gutes Ergebnis erreichen», sagte Müller, der in dem vierten Boliden Platz nehmen wird.
«Es war schon lange ein Traum von mir, vier Audi S1 EKS RX in der Rallycross-WM einzusetzen», meinte Ekström, der in der WM nach seinem Ausfall im Halbfinale in Kanada derzeit auf Platz drei der Gesamtwertung liegt.
«Es ist fantastisch, in Loheac diese Chance zu haben. Ich freue mich, Nico am Steuer des vierten Audis zu sehen. Er hat schon einige Tests absolviert und war auf Anhieb sehr schnell. Was mir aber fast noch besser gefallen hat, war das breite Grinsen in seinem Gesicht, als er aus dem Auto ausgestiegen ist. Das war noch breiter als bei vielen anderen.»
Vor dem Rallycross-Lauf steht für beide Audi-Piloten aber noch das DTM-Event in Zandvoort auf dem Programm. Am 19. und 20. August finden auf dem Dünenkurs die Saisonrennen elf und zwölf statt. Dabei geht es für Ekström um die Verteidigung der Gesamtführung.