DTM-Spitzenreiter Ekström: «Ein echtes Renntier»
Mattias Ekström
In dieser Saison greift er zehn Jahre nach seiner letzten Meisterschaft zum dritten Mal Richtung Krone. Sechs Rennen vor Saisonende führt der Schwede die Gesamtwertung mit 128 Punkten an, 14 Zähler vor seinem Markenkollegen René Rast.
Auch wenn ihm zuletzt in Zandvoort im Samstagsrennen ein Fehler unterlief, der ihm in seiner Karriere so noch nicht unterlaufen ist. Was es genau war, wollte der 39-Jährige dann auch nicht verraten. Das Ergebnis ist bekannt: Ekström landete unmittelbar nach seinem Boxenstopp im Kies und drehte sich wenig später noch einmal – das Rennen war für ihn gelaufen.
Aber auch das ist Ekström: Einen Tag später lieferte er «eine der besten Leistungen meiner Karriere» ab, wie er im Anschluss erklärte. Ekström verteidigte seinen vierten Platz trotz eines linken Vorderreifens, der sich fast verabschiedete, mit allen Mitteln gegen die Konkurrenz. Eigenschaften, die ihm am Sonntag eine Gardinenpredigt von Gary Paffett einbrachte, aber auch jede Menge Lob.
«Mattias ist das Aushängeschild der DTM. „Go hard or go home“ ist sein Spruch - entweder hart oder gar nicht», sagte ARD-Experte Norbert Haug. «Er ist aus meiner Sicht ein kompletter Rennfahrer, der Rallye fahren kann, der Rallycross fährt, der in der DTM wunderbar ist und statt seiner zwei Titel auch fünf haben könnte. An ihm ist auch ein Formel-1-Fahrer verloren gegangen. Er ist ein echtes Renntier», so Haug weiter.
Ekström sei zwar «hier und da übermotiviert», so Haug. Weshalb der Audi-Pilot auch gut und gerne zwei Titel mehr auf seinem Konto haben könnte. «Aber alle guten Fahrer wie Ekström oder Gary Paffett können sagen, dass es zwei, drei Titel mehr sein könnten. Er hat über eineinhalb Jahrzehnte die Pace mitgemacht, und das ist toll», so Haug.
Ein ähnliches Lob hatte Ekström auch von DTM-Chef Gerhard Berger bekommen. «Ich bin ganz begeistert, wenn ein Rennfahrer wie Mattias jedes Wochenende im Auto sitzt, egal ob Schnee, Eis, Rallycross oder DTM. Das ist für mich Racing. Es gibt leider nur noch sehr wenige von seiner Sorte», sagte Berger: «Heute ist es so, dass einer zum Beispiel sagt, er kann gar nichts anderes fahren als ein Monoposto. Das glaube ich nicht. Rennfahrer ist Rennfahrer. Wenn es einer draufhat, kann er es in jedem Auto», so Berger.