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Mercedes: DTM bringt nicht mehr den gleichen Mehrwert

Von Andreas Reiners
Mercedes ist der erfolgreichste Hersteller in der DTM, trotzdem ist Ende 2018 Schluss, um in der Formel E durchzustarten: «Die Formel E ist mehr Marketing als Motorsport, aber zukunftsträchtiger.»

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff war hellauf begeistert, nachdem er Anfang September auf dem Nürburgring sein Comeback in einem Rennwagen feierte. Genauer gesagt in einem Mercedes 190 E 2.5-16 Evo 2 von Kurt Thiim aus dem Jahr 1991. Und nicht nur, weil er bei den Tourenwagen Classics gemeinsam mit Mercedes Marketing-Boss Jens Thiemer Achter wurde und damit ein durchaus respektables Ergebnis erzielte.

«Dieses Auto hat Mercedes in der DTM ein Gesicht gegeben. Er war sehr erfolgreich. Mit diesem Auto hat Mercedes die Latte sehr hoch gelegt», sagte Wolff Auto Bild Motorsport. Auch Thiemer hob das Spezielle der Legende aus der goldenen DTM-Ära hervor. «Er war ein ikonisches Auto der frühen DTM und hat die Serie geprägt. Dieser Wagen steht für die Öffnung der Marke in Richtung Sportlichkeit», sagte Thiemer.

Und wir wissen ja: Mercedes ist in der DTM inzwischen der erfolgreichste Hersteller. Trotzdem beendet Mercedes die Erfolgsgeschichte Ende 2018 und zieht die Formel E vor. Warum?

«Am liebsten würden wir alle aufregenden Motorsport-Plattformen bedienen. Die DTM bringt uns bei unserer Strategie nicht mehr den gleichen Mehrwert wie früher. Die Formel E ist mehr Marketing als Motorsport, aber zukunftsträchtiger. Wir erreichen ein anderes und neues Publikum – und das international», sagte Thiemer.

Wolff ergänzte: «Mit der Zeit wandelt sich vieles, auch in der Autoindustrie. Man muss in der Lage sein, einen Strategiewechsel vorzunehmen, auch wenn es weh tut.»

Ergo: Tourenwagen sind für das Mercedes-Marketing derzeit weniger wert als die Formel E. Oder? «Es geht gar nicht um mehr oder weniger wert, es ist einfach anders. Es passt in den Launch unserer Elektroautos und wir erreichen mit dem Format eine völlig neue, urbane Zielgruppe», sagte Wolff.

«Das liegt daran, dass wir ein paar Jahre vorausschauen, wenn wir zunehmend vollelektrische und batterieelektrische Antriebsstränge in Serienautos haben werden. Mehr Hersteller sorgen zudem für einen interessanten Wettkampf. Wir sehen in den Städten auch mehr Aktivierungsmöglichkeiten», sagte Thiemer.

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