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Green nach Spielberg-Drama: «Ein bisschen irre»

Von Andreas Reiners
Jamie Green

Jamie Green

Jamie Green konnte das Drama von Spielberg inzwischen etwas sacken lassen. Der Brite gab zu, dass es ihn dann doch ein paar Tage beschäftigte.

Wer Jamie Green nach dem Sonntagsrennen in Spielberg erlebte, der dachte, da steht ein neuer Tabellenführer. Der Brite grinste, lächelte, sah entspannt aus. Er hätte tatsächlich als Spitzenreiter zum Finale nach Hockenheim reisen können.

Doch nachdem er am Samstag seinen Audi-Markenkollegen Mattias Ekström gewinnen lassen musste, klaute ihm sein kaputtes Getriebe am Sonntag wenige Runden vor Schluss den Sieg.

Alpträume hatte er keine, schlecht geschlafen hat er in den Tagen danach trotzdem. Das lag aber vor allem daran, dass es ihm immer so geht. «Du bist vorher die ganze Zeit so beschäftigt, zwei Qualifyings, zwei Rennen. Wenn es in Richtung Sonntagabend geht, ist dein Gehirn so verwirbelt. Es gehen Dir so viele Gedanken durch den Kopf, egal wie die Resultate waren. Ich brauche immer einen gewissen Zeitraum, um mich wieder zu erholen. Es dauert nach jedem DTM-Rennen drei, vier Tage bevor ich wieder zur Normalität zurückkehren kann», sagte Green dtm.com.

Auch mit klarem Kopf kann er sich nicht erklären, warum es ihn nach zwei Jahren erneut traf. Bereits 2015 war er in Führung liegend in Spielberg mit einem kaputten Getriebe ausgefallen.
«Das ist verrückt, oder? Ich hatte damals ein sehr, sehr ähnliches Problem. Dass mir das zweimal in Spielberg passiert, ist ein bisschen irre. Aber am Ende des Tages kann ich nichts dagegen machen», sagte Green.

Green geht erstaunlich gelassen damit um. Rechnet man nur seinen Sieg am Sonntag in den Gesamtstand, hätte er als Gesamtzweiter nur acht Punkte Rückstand auf Ekström. Nun sind es immerhin 35. Für Green ist es eine Frage des Blickwinkels.

«Wenn mein ganzes Leben nur aus der DTM bestehen würde, dann würde es mir eventuell sehr zu schaffen machen. Aber grundsätzlich bin ich sehr glücklich mit meinem Leben. Motorsport ist ein Teil davon, es ist mein Beruf, meine Karriere. Ob ich glücklich bin, hängt nicht allein davon ab», betonte er: «Dass mit meinem Auto etwas nicht funktionierte, versetzt mich nicht in eine negative Grundstimmung, weil ich das nämlich nicht kontrollieren kann. Das kommt vor. Und es wird immer wieder im Motorsport vorkommen.»

Das Saisonfinale in Hockenheim geht er dann auch relativ gelassen an. «Wir werden sehen, was erreichbar und realistisch ist. Das Ziel ist, wie bei jedem Rennen, so schnell zu sein, wie möglich. Was dabei herauskommt, wird sich zeigen. Als Audi-Fahrer ist es mein Job, das Beste für das Team herauszuholen und Mattias zu unterstützen. Das hängt natürlich auch vom Verlauf der Rennen ab, was für mich drin sein wird. Ich bin motiviert und hungrig.»

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