Valentino Rossi sucht das Glück

Super GT besucht die DTM: «Wichtiger Meilenstein»

Von Andreas Reiners
Die Verantwortlichen beim Finale in Hockenheim

Die Verantwortlichen beim Finale in Hockenheim

Lexus und Nissan statteten der DTM beim Finale in Hockenheim einen Besuch ab. Für die Serienbosse Gerhard Berger und Masaaki Bandoh ein wichtiger Meilenstein.

Gerhard Berger streute den einen oder anderen Witz ein. Auch wenn es beim Saisonfinale in Hockenheim um ein ernstes Thema ging: die Zukunft der DTM durch die Kooperation mit der japanischen Super GT. Lexus und Nissan waren am vergangenen Wochenende zu Gast und drehten einige Demorunden.

Und waren dabei flotter unterwegs als die DTM-Pendants. «Ich bin Racer, und ich kann es nicht haben, wenn die Autos schneller sind als unsere», sagte DTM-Boss Berger: «Bereits jetzt denken alle darüber nach, wie man den anderen schlagen kann.»

So weit ist es freilich noch nicht, doch GTA-Präsident Masaaki Bandoh hatte, wie er sagte, nicht nur eine Gänsehaut, sondern auch Tränen in den Augen, als der Lexus LC500 und der Nissan GT-R ihre Runden in Hockenheim drehten, teilweise auch gemeinsam mit den DTM-Boliden von Audi, Mercedes und BMW.

Immerhin hat Bandoh seit 2009 von einer gemeinsamen Zukunft geträumt. Nun scheinen beide Serien so nah beieinander wie nie zuvor. Vorboten einer gemeinsamen Zukunft? Signale für die Rettung der DTM? Auf jeden Fall ein Fingerzeig, in welche Richtung es gehen wird.

«Wir haben in Hockenheim einen wichtigen Meilenstein erreicht. Das ist der Start einer neuen Ära im deutschen und japanischen Motorsport», sagte Bandoh. «Dadurch, dass das Class-One-Reglement vor der Fertigstellung steht, geht unsere Kooperation in stabilere Strukturen und wird weiter intensiviert werden. Auch wenn wir noch viele kleine Schritte machen und viele Gespräche führen müssen, wollten wir mit den Autos ein Zeichen setzen», so Bandoh.

Auch Berger versprühte beim Saisonfinale viel Optimismus. «Es ist grundsätzlich wichtig für den Motorsport, einheitliche Reglements zu haben, um die Kosten für die Hersteller in Grenzen zu halten. Wenn wir weiter pushen für das einheitliche Reglement, bin ich mir sicher, werden viele andere Hersteller das Konzept verstehen. Es ist aber immer noch ein langer Weg.»

Beide Seiten werden sich von zwei Seiten her annähern: «Wir machen einen Schritt auf der Motorseite, die Japaner auf der Aerodynamik- und Chassisseite. Von 2019/2020 an werden wir die gleichen Autos haben. Ich hoffe, dass wir uns auf diversen Strecke in Europa und Asien treffen werden», sagte Berger.

BMW und Audi entwickeln dafür den Vierzylinder-Turbomotor, mit dem die Super GT bereits unterwegs ist. «Der Sound der Motoren ist klasse. Ich war anfangs skeptisch, aber jetzt wissen wir: Die DTM-Autos der Zukunft werden einen Mega-Racing-Sound haben», sagte Berger.

Auch die aktuellen DTM-Fahrer verfolgten die Renner aus Japan intensiv. «Die Autos hören sich echt gut an und sehen sehr schön aus. Und die fahren auch sehr gute Rundenzeiten», sagte BMW-Pilot Timo Glock. Lexus und Nissan waren rund zwei Sekunden schneller als die DTM-Boliden im freien Training: «Da sieht man, was so ein Reifenkampf ausmachen kann. Aerodynamisch sind die nicht extrem viel besser als unsere, haben aber vor allem mehr Leistung. Es sieht sehr impulsiv aus, wenn die auf Start/Ziel runterbeschleunigen», so Glock weiter.

Während Hankook die DTM mit einem Einheitsreifen beliefert, herrscht in der Super GT ein echter Reifenkrieg zwischen Michelin, Bridgestone, Dunlop und Yokohama. Was dann dazu führt, dass die Reifen unter anderem wesentlich weicher und damit die Autos noch schneller sind.

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