Quali-Thriller: Abbruch, alle Chancen für René Rast

Krimi um den DTM-Titel: In einem nervenaufreibenden Qualifying hat sich René Rast eine starke Ausgangsposition für den Kampf um den Titel gesichert. Der 30-Jährige fuhr bei der Zeitenjagd, die nach einem Streckenschaden 35 Minuten lang unterbrochen wurde, auf Startplatz zwei.

Damit sicherte sich der Rookie zwei weitere Punkte und verkürzte den Rückstand auf Spitzenreiter Mattias Ekström auf elf Punkte. Heißt: Der Audi-Vierkampf um die Meisterschaft wird heiß. Und womöglich mit einem sensationellen Titelträger.

Denn: Ekström schaffte im Qualifying nur Rang zehn. Heißt für ihn: Aufgrund seiner dritten Verwarnung aus dem Rennen am Samstag wird er um fünf Startplätze strafversetzt, geht von Rang 14 aus ins Rennen. Auch die Chancen des Gesamtzweiten Jamie Green haben sich deutlich minimiert. Er kassierte am Samstag seine fünfte Gelbe Karte und muss zehn Ränge zurück. Heißt für den Briten nach Platz fünf: Nur Startplatz 15! Deshalb rückte Ekström unter dem Strich auch wieder einen Rang nach vorne.

«Ich war schon oft in dieser Situation, deshalb bin ich vielleicht etwas abgeklärter. Jetzt bin ich einfach total happy über diese gute Ausgangsposition. Ich muss jetzt erst einmal einen guten Start erwischen und schauen, dass ich auf das Podium fahre. Und dann muss ich schauen, wo die anderen stehen», sagte Rast.

Der Vierte im Bunde, Mike Rockenfeller, muss auf ein Wunder hoffen. Er hat 20 Punkte Rückstand auf Ekström und fuhr im Qualifying nur auf Platz acht. Heißt für den Meister von 2013: Er muss das Rennen gewinnen und dabei auf ein Missgeschick von Rast hoffen.

Für die sowieso angespannten Nerven dürfte es nicht förderlich gewesen sein, dass zur Hälfte des Qualifyings die Roten Flaggen geschwenkt wurden. Eine Abdeckung der Regenablaufrinne hatte sich Ende der Start-Ziel-Geraden gelöst. Gary Paffett hatte die Abdeckung aufgewirbelt, als er darüber fuhr, sein Mercedes-Markenkollege Paul di Resta zog sich einen Aufhängungsschaden zu, als er über das lose Teil raste. Dazu befanden sich danach Teile und Öl auf der Strecke.

Lange Zeit war nicht einmal klar, ob das Qualifying überhaupt fortgesetzt werden konnte. Dann wäre der Stand zum Zeitpunkt des endgültigen Abbruchs herangezogen worden, Unter dem Strich dauert es immerhin 35 Minuten, ehe der Schaden an der Strecke repariert werden und die Zeitenjagd wieder aufgenommen werden konnte.

Zu dem Zeitpunkt war Rast auf Platz zwei gefahren, Rockenfeller lag auf Position sechs. Ekström und Green mit ihren Strafversetzungen auf den Plätzen 12 und 18. Um 12.45 Uhr durften die Fahrer den zweiten Teil aufnehmen.

Die Pole Position sicherte sich BMW-Pilot Tom Blomqvist vor Rast und seinem Markenkollegen Marco Wittmann. Dahinter geht Lucas Auer von Platz vier aus ins Rennen vor Robert Wickens im Mercedes.